Bridgestone World Solar Challenge: Die Zukunft fährt Sonne

Die Bridgestone World Solar Challenge (BWSC) setzt neue Maßstäbe im Bereich Solarenergie. Als Partner des TUfast Eco Teams von der TU München wollen wir uns bei dem diesjährigen Rennen erneut der Herausforderung stellen – und den Fortschritt beschleunigen.

missing translation: fa.article-intro.reading-time – 05/26/2025

Gruppenbild der Teilnehmer der Bridgestone World Solar Challenge von AudiGruppenbild der Teilnehmer der Bridgestone World Solar Challenge von Audi

Innovative Werkstatt, spektakuläres Rennen und großes Abenteuer

Die World Solar Challenge ist ein internationales Rennen für Solarautos, das alle zwei Jahre in Australien stattfindet. Auf einer rund 3.000 Kilometer langen Strecke von Darwin im Norden bis nach Adelaide im Süden treten Hochschulteams aus der ganzen Welt gegeneinander an – allein angetrieben von der Energie der Sonne.

„Ich bin davon überzeugt, dass die Bridgestone World Solar Challenge wertvolle Impulse für die Studierenden mit sich bringt. Es fasziniert mich immer wieder, wie viel Engagement und Innovationsgeist die Teams hier zeigen.“

Christian Stark, Employer Branding, Projektleiter Bridgestone Engagement Audi

Christian Stark lacht in die Kamera

Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr das TUfast Eco Team von der TU München unterstützen können. Diese jungen Menschen brennen für das, was sie tun, und investieren viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt. Dabei geht es um viel mehr als um die Konstruktion eines Solarautos. Es geht vor allem darum, eine Fahrstrategie zu entwickeln, die die vorhandene Energie so effizient wie möglich einsetzt. Dafür müssen alle aus dem Team ihre Kompetenzen verzahnen und über den Tellerrand blicken. Teams, die sich dabei gut ergänzen, sich gegenseitig ermutigen, neue Wege zu gehen, und Fehler als Chance zum Bessermachen verstehen, sind klar im Vorteil. Genau diese Menschen brauchen wir, um die Transformation der Mobilität voranzutreiben. 

„Für mich persönlich ist diese Challenge vor allem das Abenteuer meines Lebens!“

Malou Lostetter, Head of Marketing

Malou Lostetter lacht in die Kamera

Du bist Head of Marketing in eurem Team. Was genau sind deine Aufgaben?

Als Head of Marketing kümmere ich mich zum Beispiel um die Planung und Ausführung unserer Social-Media-Kommunikation. Außerdem bin ich auf vielen Messen, wie zum Beispiel der electronica in München, um mit Sponsoren und Interessierten zu reden. Und ein weiteres spannendes Projekt, um das ich mich gerade mit dem gesamten Marketingteam kümmere, ist die Realisierung eines Dokumentarfilms über die Bridgestone World Solar Challenge. 

Was ist für dich das Besondere an dieser Challenge? Und seit wann nehmt ihr von der TUfast Eco daran teil?

Die World Solar Challenge ist ein internationales Rennen für Solarautos, das alle zwei Jahre in Australien stattfindet. Dabei treten Hochschulteams aus der ganzen Welt gegeneinander an, das ist schon außergewöhnlich. Für mich persönlich ist diese Challenge aber vor allem das Abenteuer meines Lebens! Im Gegensatz zu anderen Rennen fahren wir auf öffentlichen Straßen. Wir dürfen immer nur bis 17 Uhr fahren und müssen dann da, wo wir sind, übernachten. Mitten in der Wildnis, nur im Zelt und ohne jeglichen Komfort. 

Wir von der TUfast Eco nehmen in diesem Jahr zum ersten Mal an dieser Challenge teil. Bis jetzt haben wir uns vor allem an Effizienz-Wettbewerben beteiligt, wie dem Shell Eco-marathon. Dabei konnten wir sogar zwei Weltrekorde aufstellen. Nach dem letzten Weltrekord war es Zeit für uns, etwas Neues auszuprobieren, und wir dachten: Jetzt sind wir bereit für eine neue Challenge!

Hat dich dieses Projekt auch persönlich weitergebracht? Was sind deine wichtigsten Learnings?

Die wichtigsten Dinge, die ich gelernt habe, kommen tatsächlich aus dem Bereich des Maschinenbaus und der Produktion. Bei meinem Mathematikstudium geht es hauptsächlich um Theorie. Meine Teilnahme am TUfast Eco Team bringt mir diesbezüglich wirklich sehr viel: Ich finde es ungeheuer wertvoll, die praktische und die theoretische Seite miteinander verbinden zu können.

Du hast gesagt, ihr dreht gerade einen Dokumentarfilm. Magst du uns etwas darüber erzählen?

Im Dokumentarfilm wollen wir vor allem das Ausmaß des Abenteuers zeigen, das mit dieser Challenge verbunden ist. Angefangen von der Designphase über die Planungsphase bis zum Transport des Autos nach Australien – und natürlich unsere Fahrt durch das Outback. Wir werden durch Landschaften fahren, die man so in Deutschland nicht sieht. Und wir wollen damit natürlich zeigen, dass sich die E-Mobilität weiterentwickelt und es möglich ist, Solarenergie auch in den Alltag zu bringen. 

Vier Personen schauen auf einen Laptop auf dem Tisch

Das Team bespricht die Verfrachtung des Autos nach Australien

„Die besondere Herausforderung bei diesem Wettkampf liegt vor allem in der Verbindung neuester Technologien. Wir versuchen dabei permanent, die Grenzen des Machbaren zu verschieben.“

Tim Buttkus, Technical Director

Tim Buttkus lacht in die Kamera

Du bist der technische Leiter in eurem Team. Was genau sind deine Aufgaben?

Meine konkreten Aufgaben beinhalten erst mal die gesamte Koordination des technischen Bereiches, inklusive Projektplanung und Einhaltung aller Deadlines. Ich studiere Maschinenbau im Master und bin dementsprechend eher auf die Mechanik getrimmt. Wenn zum Beispiel die Gesamtmontage ansteht, übernehme ich die interne Überprüfung der Bauteile und der Richtigkeit des gesamten Entwicklungs- und Konstruktionsprozesses. Darüber hinaus verantworte ich die Fahrerauswahl. Dabei geht es vor allem um Fahrdynamik, Reaktionsgeschwindigkeit und das Einhalten der von der Fahrstrategie vorgegebenen Ideallinien.

Was sind die besonderen technischen Herausforderungen bei dieser Challenge? Worauf kommt es an?

Effiziente Autos zu bauen, ist rein technisch gesehen, relativ simpel. Aerodynamik, Gewicht und elektrische Effizienz – insbesondere das Zusammenspiel von Inverter und Motor – spielen hier eine zentrale Rolle. Wenn man all diese Faktoren optimiert, kann man ein extrem effizientes Fahrzeug bauen. Zum Vergleich: Unser Fahrzeug hat nur ein Siebtel des aerodynamischen Widerstands eines VW Passat. Obwohl es länger ist und nahezu die gleiche Breite hat.

Um bei der Bridgestone World Solar Challenge bestehen zu können, müssen wir alles, was uns zur Verfügung steht, auf das Maximum trimmen, ganz nach dem Motto „Push the boundaries“. Die besondere Herausforderung bei diesem Wettkampf liegt vor allem in der Verbindung neuester Technologien. Wir versuchen dabei permanent, die Grenzen des Machbaren zu verschieben. Die Simulationen sind bislang hervorragend gewesen. Es kommt aber darauf an, wie sich das Auto dann tatsächlich verhält, wenn es fertig ist.

Hat dich dieses Projekt auch persönlich weitergebracht? Was sind deine wichtigsten Learnings?

Es hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Wir investieren in dieses Projekt definitiv mehr Arbeit als in einen Vollzeitjob. Ich würde es aber trotzdem jederzeit wieder machen, einfach weil die Lernerfahrung so groß ist. Wenn man die Arbeitszeit hochrechnet, gewinnt man im Prinzip vier Jahre Arbeitserfahrung innerhalb von zwei Jahren. Das, was man hier lernt, ist unvergleichlich.

Wie profitiert ihr dabei von Audi als Hauptsponsor?

Ich widme mein Masterstudium sehr stark der Aerodynamik. Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass wir unser Auto bei Audi im Windkanal testen können. Das heißt, wir sehen quasi real die Auswirkungen unserer Aerodynamik. Das ist für mich persönlich das absolute Highlight. 

„Die gemeinsame Aufgabe und die große Freude, dabei sein zu dürfen, macht unseren Teamspirit aus. Wir alle haben eine große Leidenschaft für dieses Projekt und wollen das beste Ergebnis erreichen.“

Katharine Somerville, Team Manager

Katharine Somerville lacht in die Kamera

Du bist die Teammanagerin bei diesem Projekt. Was genau sind deine Aufgaben?

Als Teammanagerin kümmere ich mich hauptsächlich um die Budgetführung und die Vertragsverhandlungen mit den Sponsoren. Aber natürlich habe ich auch immer das Team im Blick. So ist die Koordination des Teams eine wichtige Aufgabe für mich. Unser Team besteht aus mehreren Subteams, die sich alle um ihre speziellen Themen wie Logistik, Marketing, Procurement, Mechanik, Elektrik und Fahrstrategie kümmern. Dabei kommt es natürlich darauf an, gut miteinander zu kommunizieren und alle Fäden zusammenzuhalten. Dafür stehe ich kontinuierlich mit allen in engem Austausch und erfahre so, was gerade passiert und ob alles gut läuft.

Bei so einem Wettbewerb muss man sich aufeinander verlassen können. Neben der Kommunikation ist der Zusammenhalt dabei besonders wichtig. Was glaubst du, was euren Teamspirit ausmacht?

Die gemeinsame Aufgabe und die große Freude, dabei sein zu dürfen, macht unseren Teamspirit aus. Wir alle haben eine große Leidenschaft für dieses Projekt und wollen das beste Ergebnis erreichen. Dafür investieren alle viel Zeit und Energie, aber es macht auch großen Spaß. Natürlich gibt es immer mal wieder Momente, die besonders herausfordernd sind oder in denen es zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Als Team versuchen wir, das gemeinsam zu klären, und das ist uns trotz des großen Teams – es besteht immerhin aus ca. 80 Leuten – bis jetzt immer gut gelungen.

Im Laufe des Projekts wächst ein Team immer mehr zusammen. Wir verbringen ja auch sehr viel Zeit zusammen und sind mittlerweile richtig gut befreundet. Um den Zusammenhalt noch mehr zu stärken, veranstalten wir immer mal wieder Bonding-Events. Das sind vor allem Unternehmungen, die nichts mit Autos zu tun haben, wie Bowlen, Minigolf spielen oder Essen gehen. Das stärkt natürlich auch das Miteinander.

Hat dich dieses Projekt auch persönlich weitergebracht? Was sind deine wichtigsten Learnings? 

Durch meine Position als Teammanagerin habe ich vor allen Dingen gelernt, wie wichtig Soft Skills sind. Wie kommuniziert man richtig? Wie geht man miteinander um? Wie löst man Probleme? Das alles ist entscheidend für den Erfolg eines Teams.

Und zum Schluss: Worauf freust du dich am meisten?

Ich freue mich sehr darauf, das Auto in Australien fahren zu sehen. Wir nehmen jetzt zum ersten Mal an diesem Wettbewerb teil. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Es sind immerhin 3.000 Kilometer durch die Wüste, und viele Teams kommen auch gar nicht erst an. Aber ich denke tatsächlich, dass wir mit unserem tollen Team gute Chancen haben. Vielleicht auch auf einen Platz in den Top Ten.

„Wir bringen ein Auto nach Australien, wir bauen das komplett selbst aus Carbon und Leichtbau, und wir fahren damit durch die Wüste. Mehr Learning geht nicht.“

Marius Schlüter, Head of Driving Strategy

Marius Schlüter lacht in die Kamera

Du bist der Leiter der Fahrstrategie in eurem Team. Was genau sind deine Aufgaben?

Bei der richtigen Fahrstrategie geht es vor allem um die Frage: Wann investieren wir wie viel Energie wofür? Diese Frage ist besonders wichtig, denn der richtige Umgang mit der vorhandenen Energie ist ausschlaggebend für den Erfolg beim Rennen. Die besondere Herausforderung dabei ist die begrenzte Energiemenge, die uns zur Verfügung steht, um gut durch das Rennen zu kommen. Dabei müssen wir unterschiedliche Faktoren berücksichtigen. Wie steil ist die Strecke? Wie viel Strom bekommen wir von der Sonne? Wie entwickeln sich die Wolken? All diese Faktoren müssen wir in unsere Berechnungen einfließen lassen, um auf Basis dessen verschiedene Szenarien berechnen zu können.

Wie schnell könnt ihr vor Ort eure Fahrstrategie an tatsächliche Begebenheiten anpassen?

Bei dem Rennen haben wir Sensoren, mit denen wir die tatsächlichen Werte mit unserer Simulation abgleichen können. So können wir sehen, ob unsere Fahrstrategie auch unter tatsächlichen Bedingungen funktioniert oder ob wir etwas nachjustieren müssen. Außerdem haben wir ein vorausfahrendes Auto, das uns über Veränderungen informiert. So können wir kontinuierlich unsere Berechnungen an die tatsächlichen Bedingungen anpassen. Denn nicht nur das Wetter ist für uns entscheidend. Wir fahren auf öffentlichen Straßen, da kommt es natürlich auch zu Staus oder Hindernissen. Deshalb müssen wir auch mögliche Überholmanöver in unsere Berechnungen mit einbeziehen. Lohnt sich der Überholvorgang? Wie viel zusätzlichen Energieverbrauch kostet er? Auf welche Geschwindigkeit müssen wir in was für einer Zeit kommen?

Hat dich dieses Projekt auch persönlich weitergebracht? Was sind deine wichtigsten Learnings?

Ich habe schon jetzt ungeheuer viel über Teamarbeit und praktisches Arbeiten gelernt. Natürlich bin ich davon überzeugt, dass mich das auch persönlich und beruflich weiterbringt. Aber ich glaube, keiner in unserem Team macht das für irgendeinen Profit. Die Teilnahme an so einer spannenden Challenge ist Profit genug. Ich finde es immer noch total krass: Wir bringen ein Auto nach Australien, wir bauen das komplett selbst aus Carbon und Leichtbau, und wir fahren damit durch die Wüste. Mehr Learning geht nicht.

Und zum Schluss: Wie unterstützt euch Audi als Sponsor?

Durch Audi als Sponsor profitieren wir natürlich sehr von der finanziellen Unterstützung. Aber besonders wichtig finde ich auch den fachlichen Austausch. Wahrscheinlich dürfen wir mit unserem Auto auch in den Windkanal von Audi. Das ist insbesondere für die richtige Fahrstrategie enorm wichtig. 

Zwei Männer kleben etwas mit einer Plastiktüte zu
Ein paar Studenten arbeiten an einer grünen Pappe, die auf dem Boden liegt