Raus aus der Komfortzone: So lebt Audi Digitalisierung

Wir leben Vorsprung – das ist bei Audi nicht bloß eine Floskel. Einfach mal machen. Etwas Neues wagen. Das sind die besten Voraussetzungen für die Zusammenarbeit der Zukunft.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt umgekrempelt und die Digitalisierung beschleunigt: Flexible Arbeitsbedingungen, virtuelle Besprechungen und agile Arbeitsmethoden gehören in vielen Unternehmen heute zum Arbeitsalltag. Doch mit ein paar neuen Tools ist es nicht getan: Damit die Zusammenarbeit der Zukunft wirklich funktioniert und effizient ist, sind nicht nur digitale Hilfsmittel erforderlich, sondern auch neue Strukturen, neue Methoden und ein neues Mindset. Diese holistische Transformation gelingt, wenn etablierte Prozesse hinterfragt und neu gedacht werden, sowohl vom Unternehmen selbst als auch von den Mitarbeitenden.
Exploration und Learning auf der z20DigiKon
Genau hier setzt die z20DigiKon an. Die interne Digitalkonferenz „Zusammenarbeit 2.0“, kurz z20DigiKon, wurde von den sogenannten #z20guides in nur vier Wochen auf die Beine gestellt – ganz eigenverantwortlich und unbürokratisch. Diese rund 200 engagierten Audianer_innen unterstützen ihre Kolleg_innen im Alltag dabei, digitale Tools und Methoden kennenzulernen, die die Zusammenarbeit erleichtern – zum Beispiel Kommunikationstools, Projektmanagement- und Aufgabentools – und tragen so zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und Zukunftsfähigkeit von Audi bei. Mit der z20DigiKon haben sie einen Nerv getroffen: Die Digitalkonferenz war ein voller Erfolg, die Resonanz überwältigend.

"Die z20DigiKon und die „#z20guides“ sind einzigartig in der Industrie. Dass Anwenderinnen und Anwender sich über Tools austauschen und lernen, wie man mit ihnen umgeht und produktiv wird durch Digitalisierung – das macht Audi zum Vorreiter."
― Stefan Lenz (Leiter Employee IT / Core IT Technologies und Schirmherr der z20DigiKon)
Das Potenzial des Netzwerks: Von Mitarbeitenden für Mitarbeitende
Das Format der z20DigiKon ist völlig neu: Eine Woche lang starteten von morgens 8 bis abends 18 Uhr zu jeder vollen Stunde eine, zwei oder teilweise sogar drei Sessions. In insgesamt knapp 100 digitalen Sessions, die in den Arbeitsalltag integriert und ohne Anmeldung besucht werden konnten, lernten Interessierte neue Methoden und digitale Werkzeuge für die Zusammenarbeit der Zukunft kennen – von ihren Kolleg_innen. Die Ziele: das Wissen und das Potenzial des Netzwerks allen zugänglich zu machen, den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Kommunikation zu verbessern. Und einfach mal was auszuprobieren. Das Programm deckte den Dreiklang aus Mindset, Tools und Methoden perfekt ab und bot Themen für jedes Level, vom Einsteiger bis zum Experten.
Die z20DigiKon in Zahlen
96
Sessions in 1 Woche
(jeweils 50 Minuten ohne Anmeldung)
12.728
Teilnahmen
133
Teilnehmende pro Session
(im Durchschnitt)
Angeboten wurden unter anderem Erfahrungsberichte, Best Practices, Interviews und Crashkurse von Workshops digital und interaktiv gestalten über Agiles Zusammenarbeiten – so geht’s konkret bis hin zu Happy Work Hacks für meinen Arbeitsalltag. Und auch Manager_innen haben ihre Tipps und Tricks geteilt, zum Beispiel zu den Themen Erfolgreiches Digitales Führen oder Chancen und Herausforderungen für Frauen im Management.
New Work: Neue Art der Zusammenarbeit
Mut, Offenheit und der Wunsch, sich immer weiterzuentwickeln und zusammen neue Wege zu beschreiten: Die z20DigiKon ist das perfekte Beispiel dafür, was dieses neue Mindset bewirken kann und wie diese neuen Denkweisen Audi als Unternehmen voranbringen. Dieser Wandel in der Unternehmenskultur ist ein wichtiger Prozess in der Transformation. Um zukunftsfähig zu bleiben und Innovationen voranzutreiben, sind Flexibilität, Autonomie, agile Arbeitsmethoden und neue Führungs- und Organisationsansätze gefragt: Immer mehr Audianer_innen arbeiten agil in selbst organisierten Teams, unabhängig von Arbeitsplatz und Arbeitsort, zum Beispiel im Homeoffice mithilfe kollaborativer Tools. Das ermöglicht ihnen mehr Selbstbestimmtheit und Freiheit, erfordert aber gleichzeitig auch mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Konkret bedeutet das: Was zählt, ist selbstständiges Handeln, Verantwortung zu tragen und gemeinsam als Team zu einem Ergebnis zu kommen.
"Office 365 unterstützt New Work, da es eine standortunabhängige, vernetzte und transparente Zusammenarbeit ermöglicht. Hier haben wir in den letzten Monaten aufgrund der vermehrten virtuellen Zusammenarbeit sehr viel an Erfahrung gewinnen können."
― Anna Ehret (Leiterin Unternehmenskultur)
Umdenken auf Führungsebene
Für Führungskräfte bedeutet das, die Kontrolle abzugeben und mehr Vertrauen zu haben. Der Schlüssel liegt im Employee Empowerment: Mitarbeitende, die an Entscheidungsprozessen beteiligt werden und mehr Verantwortung übernehmen dürfen, sind nicht nur motivierter, sondern auch deutlich zufriedener. Dieser Wandel in der Unternehmenskultur hat oft zur Folge, das flache Hierarchien traditionelle ablösen.
Im Gespräch verraten Anna Ehret (Leiterin Unternehmenskultur) und Stefan Lenz (Leiter Employee IT/Core IT Technologies) mehr über die Wechselwirkung von Mindset und Tools bei Audi und den Mut, neue Wege zu beschreiten.
Was braucht die Unternehmenskultur, damit die Digitalisierung gelingt?
Anna Ehret: Ganz zentral sind die Themen Vertrauen, Offenheit und Mut. Und dieses Mindset brauchen wir überall im Unternehmen. Es ist nicht nötig, eine Arbeitsform zu haben, die für alle passt. Wir brauchen ein gemeinsames Mindset. Wie es konkret umgesetzt wird, muss und darf unterschiedlich sein, aber das Mindset muss das gleiche sein.
Stefan Lenz: Eine Kultur, die angstfrei ist, wo der Respekt, den andere vor mir haben, nicht davon abhängt, ob ich jetzt kleine Fehler gemacht oder einen Fauxpas begangen habe, in der ich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter auch angstfrei etwas ausprobieren und dann lernen kann… Das ist die Kultur, die wir für die Digitalisierung brauchen.
Was bedeutet dieses neue Mindset für die moderne Führungskultur?
Stefan Lenz: Bei Führungskräften spielen Respekt und Reputation eine große Rolle. Schwächen zu zeigen und Fehler zuzugeben, ist wichtig: Als Führungskraft muss ich ohne Gesichtsverlust in der Lage sein zu sagen, das ist jetzt nicht so gut gelaufen, was kann man anders machen? Diese Dualität, einerseits den Mut zu haben, aber auch Offenheit und Ehrlichkeit zu fördern und selbst Feedback zu akzeptieren, das ist das Entscheidende. Das führt zu einer Feedbackkultur und einer Zuhörkultur.
Anna Ehret: Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gute Art der Zusammenarbeit, vertrauensvoll und offen, die absolute Grundlage ist, um kreativ und innovativ zu sein. Und dass Arbeit, die Spaß macht, letzten Endes am erfolgreichsten ist und die besten Ergebnisse liefert. Dabei hilft eine Unternehmenskultur, in der man auch als Führungskraft ansprechen und zugeben kann, wenn man etwas nicht kann oder weiß, und sich gegenseitig schnell unterstützt. Vertraut man als Führungskraft vermehrt auf die fachlichen Experten, kann man sich dann verstärkt um die Leadership-Themen kümmern. Wenn dieser Umdenkprozess stattfindet, dann sind wir alle am Schluss effektiver, ergebnisorientierter und innovativer.

Wie hat die z20DigiKon Audi diesbezüglich weitergebracht?
Stefan Lenz: Die z20DigiKon war für mich persönlich ein Highlight im Prozess der Digitalisierung. Denn den Einsatz von Innovationen kannst du nicht durchplanen. Das ist ein Prozess, den du erleben und erforschen, also explorieren, musst. Das Teilen von Learning wie auf der z20DigiKon ist ein ganz wichtiger Prozess in der Exploration. Und wenn wir uns als Organisation dahin entwickeln, dass wir angstfrei, selbstbewusst und auch mal spielerisch explorieren und dann lernen können – dann sind wir bestens aufgestellt für die Digitalisierung.
Anna Ehret: Die z20DigiKon ist ein schönes Beispiel für die Wirksamkeit und die Befähigung, die durch informelle Netzwerke entstehen können. Das Team der Unternehmenskultur kann die Unternehmenskultur nicht allein verändern. Wir können Impulse und Guidelines geben. Aber wirklich schaffen können wir das nur gemeinsam. Dass das Mindset passt, hat die z20DigiKon gezeigt, und das hat sich auch in den Sessions widergespiegelt.
Ein Blick in die Zukunft: Inwiefern wird die Corona-Krise die Arbeitswelt bei Audi nachhaltig verändern?
Anna Ehret: Durch die virtuelle Zusammenarbeit sind wir effizienter und flexibler geworden. Es ist wichtig, sich anzuschauen, welche Methoden und Tools wir haben und wie wir diese gut nutzen können, um die in der Corona-Zeit gewonnenen Kompetenzen und Erfahrungen in die Zukunft mitzunehmen. Und diese in eine gute Balance zu bringen, mit den Dingen, die wir aktuell schmerzlich vermissen – den direkten Kontakt, den gemeinsamen persönlichen Austausch, der bei manchen Themen wirklich hilft und wichtig ist.
Stefan Lenz: Es ist eine Riesenchance, diesen Modus, in dem wir jetzt sind, mit Verstand beizubehalten. Denn die Menge an Innovation, an Dingen, die wir ausprobieren können, das hört nicht auf. Diese Leitfragen, die das Herzstück der z20DigiKon waren, sind Fragen, die in der Industrie intensiv diskutiert werden: Wie gehe ich mit digitalen Hilfsmitteln und mit der enorm raschen und intensiven Innovation um? Wie kriegen wir es eigentlich hin, dass die Anwenderinnen und Anwender die Tools produktiv nutzen können und eine Kultur der Zusammenarbeit entwickeln, die funktioniert? Ich kenne kein anderes Unternehmen, das das in der Intensität und der Konsequenz so fährt wie Audi, und darauf müssen wir aufbauen. Wir sind da Benchmark, und das macht mich stolz.