Audi Stiftung für Umwelt: nachhaltig gegen das Meer aus Plastik

Eine riesige Karettschildkröte taucht lautlos durch die Tiefen des Ozeans – fast scheint es, als ob sie im unendlichen Blau schwebt. Wenige Sekunden später ist die Idylle vorbei: Die Schildkröte zappelt in den Resten eines Netzes, die sich immer enger um ihre Gliedmaßen und den Hals schnüren. Ein Anblick, den der Meeresbiologe Robert Marc Lehmann kennt – und der ihn jedes Mal aufs Neue schmerzt.
Ernüchternde Bilanz: Reste menschlichen Konsums überall

Predigt nachhaltiges Denken: Robert Marc Lehmann bei seinem Vortrag auf der Jubiläumsfeier „10 Jahre Audi Stiftung für Umwelt“.
In mehr als 2.500 Tauchgängen hat Lehmann den Zustand verschiedener Gewässer untersucht und dokumentiert. Die Audi Stiftung für Umwelt hat den Forschungstaucher gemeinsam mit zwei weiteren Referenten
zu ihrer Jubiläumsfeier eingeladen. In Ingolstadt stellt er seine ernüchternde Bilanz vor.
Sogar im arktischen Ozean findet er die Reste menschlichen Konsums: Plastik in allen Formen und Größen. Selbst wenn man es nicht sieht, schwebt es in mikroskopisch kleinen Nano-Partikeln durch die Weltmeere. So verenden Meeresschildkröten, Seevögel und Wale, die sich in größeren Netzen verfangen oder das Plastik fressen. Sogar ganze Arten fallen der Müllflut zum Opfer.
Die Projekte der Audi Umweltstiftung gegen die Plastikflut
Nur ein Prozent der weltweiten Abfälle können speziell ausgerüstete Schiffe im Nachhinein aus den Ozeanen bergen. Die Audi Stiftung für Umwelt unterstützt daher drei Projekte, die ansetzen, bevor das Plastik im Meer landet:

Nachhaltiges Projekt: Aus dem gesammelten Müll entstehen bepflanzte Inseln.
1. Recycled Islands
Gemeinsam mit dem Brüsseler Hafen und der Recycled Island Foundation hat die Audi Stiftung für Umwelt ein besonderes Auffangbecken zwischen dem Hafen und einem Kanal installiert. Es verhindert, dass Müll ins offene Meer gelangt. Das Auffangbecken hält pro Monat ungefähr einen Kubikmeter Müll zurück.

Nachhaltiges Paddeln: Das SUP ist komplett aus gesammeltem Müll verarbeitet.
2. Unser Neckar
Im Rahmen des Projekts "Unser Neckar" hat die Audi Stiftung für Umwelt zusammen mit Heilbronner Schülern Müll aus dem Fluss gesammelt. Der Projektpartner Pogo Boards hat ihn dann zu einem
Board für Stand-Up-Paddling (SUP) verarbeitet
Das Board wird ab dem Frühling 2020 für verschiedene Clean-Up-Aktionen eingesetzt. So sensibilisiert die Audi Stiftung für Umwelt die Menschen für einen sorgsamen Umgang mit unseren Gewässern – und bekämpft gleichzeitig die Plastikflut im Meer.

Laufen für den Umweltschutz: Audi verbindet Joggen mit Müllsammeln.
3. Plogging
An den Standorten Neckarsulm und Ingolstadt führt die Audi Stiftung für Umwelt
regelmäßige „Plogging“-Aktionen durch. Bei diesen, aus Schweden stammenden Aktionen treffen sich Audi-Mitarbeiter zum Müll sammeln („Plocka upp“ schwedisch für „aufheben“) und Joggen (Kofferwort Endung „ing“).
In den Straßen und anliegenden Parks der Städte kommen so mehrere Säcke voller Müll zusammen. Diese werden anschließend an die jeweiligen Stadtwerke übergeben.
Der Einsatz der Audi Stiftung für Umwelt
Zehn Jahre für die Umwelt
In den letzten zehn Jahren hat sich in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit einiges getan – nicht nur bei Audi. Inzwischen versammeln sich freitags Millionen Menschen weltweit, um für eine lebenswerte Zukunft zu protestieren. Die deutsche Regierung hat den Klimaschutz in das Grundgesetz aufgenommen. Verantwortung gegenüber der Umwelt ist zum zentralen Thema geworden.
Auch deswegen gibt sich Robert Marc Lehmann im Kampf gegen die Plastikflut im Wasser nicht geschlagen. "Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen", lautet sein Motto. Dafür braucht es nachhaltige Unternehmen, Umweltprojekte – und den Einsatz jedes Einzelnen. "Weniger diskutieren, mehr machen" ist auch das Motto von Rüdiger Recknagel. Denn jeder kann mit kleinen Schritten die Umwelt schonen: indem er regionale Produkte einkauft, unnötige Verpackungen vermeidet oder seine Leidenschaft für Nachhaltigkeit an Freunde und Familie weitergibt.

Referenten beim Jubiläum der Audi Stiftung für Umwelt
Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum hat die Audi Stiftung für Umwelt drei Pioniere des Umweltschutzes eingeladen:

Felix Finkbeiner untermauerte seine Thesen mit vielen interessanten Fakten.
Felix Finkbeiner
Mit 22 Jahren ist Felix Finkbeiner bereits ein alter Hase, was Nachhaltigkeit und Umweltschutz angeht. Mit neun Jahren hat er die Initiative Plant-for-the-Planet gegründet, die Bäume pflanzt, um CO₂ zu binden. Sein Engagement hat sogar die UNO begeistert: Sie lud ihn 2010 als 13-Jährigen zu einem Vortrag vor der Vollversammlung ein.

Santa Meyer-Nandi stellte bei ihrem sehr persönlichen Vortrag ihre nachhaltigen Ideen dem interessierten Publikum vor.
Santa Meyer-Nandi
Santa Meyer-Nandi ist Co-Direktorin der Initiative FindingSustania, die laut eigener Aussage auf der Suche nach wahrer Nachhaltigkeit ist. Um den Menschen die Nachhaltigkeit näher zu bringen, hat sie 30-Tage-Challenges entwickelt. In kleinen Schritten lernen die Teilnehmer, das eigene Verhalten zu ändern.

"Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen", lautet Robert Marc Lehmanns Motto.
Robert Marc Lehmann
Forschungstaucher und Meeresbiologe:
Robert Marc Lehmann ist Meeresbiologe und ein
ausgezeichneter Fotograf und Kameramann. Seine Bilder haben mehrere Preise gewonnen. Medien bezeichnen ihn als "Robin Hood der Meere".