Ingolstadt
Dank Minus im Plus

Energie aus regenerativen Quellen
Bei den Produkten, aber auch bei den standortbezogenen Umweltaktivitäten liegt auf der Reduzierung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen in der Produktion ein Schwerpunkt.
Ein Hinweis zu Energieverbrauch und Emissionen: Diese beziehen sich auf die Standorte Ingolstadt, Münchsmünster, Neckarsulm, Brüssel, Győr, San José Chiapa (seit 2016), Sant’Agata Bolognese (Lamborghini), Bologna (Ducati), Amphur Pluakdaeng (Ducati) (seit 2017). Für die spezifischen Kennzahlen werden nur die automobilproduzierenden Standorte inklusive Komponentenfertigung betrachtet. Bei den Umweltkennzahlen des jeweils aktuellen Jahres handelt es sich um vorläufige Daten, die im Folgejahr durch den Endstand ersetzt werden. Im vorliegenden Bericht wurden die vorläufigen Werte des Jahres 2018 mit den jeweiligen Jahresendstandwerten aus dem Jahr 2018 aktualisiert.
Neben der kontinuierlichen Optimierung der Prozesse fokussiert sich Audi insbesondere auch auf Energiesparmaßnahmen im Rahmen der Planung von Produktions- und Versorgungsanlagen sowie Gebäuden. Das Handeln des Unternehmens konzentriert sich zudem darauf, Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen und die Energieeffizienz zu steigern.
Intensität der Treibhausgasemissionen
Die Intensität der Treibhausgasemissionen, bezogen auf die Automobilproduktion inklusive Komponentenfertigung, betrug im Berichtsjahr 572,99 kg/Fz.
Die Abnahme der Intensität begründet sich unter anderem auf den Bezug von Grünstrom in Neckarsulm und Győr. Seit dem 1. Januar 2020 beziehen alle Audi Standorte 100 Prozent Grünstrom.

Direkte und Indirekte Treibhausgasemission
In 2019 wurden im Audi Konzern insgesamt 572.804 Tonnen an CO₂ emittiert. Dies entspricht einer Reduktion um 7,48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Direkte (Scope 1) und Indirekte (Scope 2) Treibhausgasemissionen Audi Konzern (in t)

Energieintensität in MWh pro Fahrzeug
Die Energieintensität des Konzerns, bezogen auf die Automobilproduktion inklusive Komponentenfertigung, lag im Berichtsjahr bei 2,67 MWh/Fz. Zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz werden an den einzelnen Standorten im Rahmen des Energiemanagements verschiedene Maßnahmen umgesetzt.

Reduziert: Energieverbrauch innerhalb des Konzerns
Im Berichtsjahr belief sich der absolute Energieverbrauch innerhalb der Organisation auf 2.677.678 MWh. Im Vergleich zum Vorjahr (2018: 2.775.442 MWh) entspricht dies einer Reduktion von rund 3,52 Prozent.
Energieverbrauch innerhalb des Konzerns nach Art (in MWh)

Brennstoffeinsatz gesamt (MWh)

Mehr als CO₂: Luftemissionen
Neben den CO₂-Emissionen an den Produktionsstandorten misst Audi weitere Emissionen, die beispielsweise durch Lackierarbeiten, den Betrieb von Prüfständen oder vorhandene Energieerzeugungsanlagen entstehen. Die Emissionsreduktion erklärt sich durch eine geringere Produktionsstückzahl, da weniger Fahrzeugoberfläche lackiert wurde (VOC und PM).

Einsparung in der Logistik
Generell verzeichnete Audi im Berichtsjahr 2019 keine große Veränderung der eingesparten Gesamtsumme an Emissionen im Bereich der Logistik durch den Grünen Zug mit der DB Cargo. Im Einzelnen gab es jedoch Abweichungen in beide Richtungen. Eine Erhöhung der eingesparten Emissionen ist primär auf die Verlagerung der Produktion der A3 Limousine von Győr nach Ingolstadt zurückzuführen. Dies hatte unter anderem zusätzliche Karossentransporte von Ungarn nach Deutschland zur Folge. Eine gegenläufige Reduktion der eingesparten Emissionen konnte in den Werken Brüssel, Ingolstadt und Neckarsulm verzeichnet werden. Der primäre Grund ist die stark gesunkene Auslastung der Produktionsstandorte, was reduzierte Material- und FBU-Transporte (Fully Built Up) mit sich brachte. Um systematisch an der Senkung der Treibhausgasemissionen zu arbeiten, ist Audi über den Volkswagen Konzern seit dem Jahr 2015 im CDP Supply Chain Program erfasst. Im Rahmen des Programms werden Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette erfasst.
CO₂-äquivalente Einsparung in der Logistik (in t)

Frischwasserverbrauch im Konzern
Ein wesentliches Thema der Audi Umweltpolitik ist der effiziente Einsatz von natürlichen Ressourcen wie beispielsweise Wasser. Im Jahr 2019 konnte der Audi Konzern den Wasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr wesentlich senken. Ein Hauptgrund hierfür war die Inbetriebnahme eines Membranbioreaktors im Werk Ingolstadt.

Abwassereinleitung nach Einleitungsort
In Bezug auf Abwassereinleitungen erfüllt Audi alle gesetzlichen Anforderungen an Überwachungen sowie Genehmigungsauflagen. Wenn notwendig, werden Abwässer vorbehandelt oder direkt in öffentliche Abwassersysteme eingeleitet.

Abfall nach Entsorgungsmethode
Audi schließt Materialkreisläufe soweit möglich, um Abfälle zu verringern. Im Berichtsjahr sind konzernweit insgesamt 107.389 Tonnen (ohne Schrott) an Abfall angefallen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das gesamte Abfallaufkommen um lediglich 0,29 Prozent angestiegen.
Im Berichtsjahr konnte Audi konzernweit den Anteil des Abfalls zur Verwertung weiter steigern und gleichzeitig den Anteil des Abfalls zur Beseitigung wesentlich reduzieren. Ein Hauptgrund hierfür liegt in der Lackiererei, wo ein Großteil der Spülmedien der Verwertung zugeführt wird.
In Bezug auf die Verwertung von gefährlichen Abfällen (2019: 40.683 Tonnen) ist Audi über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und lokalen gesetzlichen Anforderungen im Bilde und hält diese ein.
Erhebliche Freisetzungen von Chemikalien, Ölen oder Abfällen in die Umwelt sind im Berichtszeitraum nicht aufgetreten.
Gesamtgewicht des Abfalls nach Entsorgungsmethode (in t)

Umweltmanagement im Audi Konzern
Audi analysiert die Umweltaspekte in seinem weltweiten Fabrikverbund genau – mit der Vision, seine Autos im Jahr 2025 in bilanziell CO₂-neutralen Werken zu produzieren. Neben den Emissionen betrachtet Audi dabei alle weiteren standortbezogenen Umweltaspekte der betrieblichen Wertschöpfung. Grundlage für eine umweltverträgliche Produktion bei Audi sind Umwelt- und Energiemanagementsysteme, die das Unternehmen seit 1995 stufenweise eingeführt hat.
In fast allen europäischen Automobilwerken des Audi Konzerns ist das Umweltmanagementsystem der Europäischen Union, EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), installiert. Sieben bzw. sechs der Audi Standorte im In- und Ausland verfügen über zertifizierte Managementsysteme nach DIN EN ISO 14001 bzw. DIN EN ISO 50001. (ISO 14001: Standorte Neckarsulm, Győr, Brüssel, San José Chiapa, Sant’Agata Bolognese, Bo-logna und São José dos Pinhais; ISO 50001: Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Győr, Brüssel, San José Chiapa, und Sant’Agata Bolognese.)
Der Vorstand legt die Umweltpolitik fest, die für die Standorte der AUDI AG verbindlich ist. Die Vorgaben werden in regelmäßigen Zeitabständen überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die Umweltpolitik gilt für alle Produkte, Dienstleistungen und Tätigkeiten und wird auf allen Ebenen des Unternehmens umgesetzt. Die Organisationseinheit Umweltschutz koordiniert die ökologischen Aktivitäten des Audi Konzerns und ist zentraler Ansprechpartner für die jeweiligen Umweltschutzgremien des Volkswagen Konzerns. Sie erarbeitet übergeordnete und strategische Regelungen und setzt diese in die Praxis um. Der betriebliche Umweltschutz an den Standorten liegt im Verantwortungsbereich des jeweiligen Umweltschutzbeauftragten.
Geltungsbereich der Kennzahlen
Die Erhebung der Umweltkennzahlen erfolgt – soweit nicht anders angegeben – auf Basis der Volkswagen Norm 98000. Diese Norm legt fest, wie betriebliche Umweltdaten innerhalb des Volkswagen Konzerns und seiner Töchter ermittelt werden. Ziel ist es, umweltrelevante Daten aus allen Werken vergleichbar zu erfassen und zu dokumentieren. Im Wesentlichen beruhen die Umweltdaten auf Messungen und Berechnungen. Nur in Ausnahmefällen wird auf qualifizierte Schätzungen oder Hochrechnungen zurückgegriffen. Bei den Umweltkennzahlen des jeweils aktuellen Jahres handelt es sich um vorläufige Daten, die im Folgejahr durch den Endstand ersetzt werden.
Im vorliegenden Bericht sind die Werte für 2019 vorläufig. Die Werte des Jahres 2018 sind sogenannte Jahresendstandwerte: Dies erklärt eventuelle Abweichungen zu den im Nachhaltigkeitsbericht 2018 gelisteten Zahlen für 2018, die damals vorläufig waren.
Aktuell erarbeitet die AUDI AG gemeinsam mit der Volkswagen Konzernlogistik ein einheitliches Bilanzierungsverfahren, um die CO₂-Emissionen der Logistik erfassen zu können. Das konzernweite Bilanzierungsverfahren ist gemäß der DIN EN 16258 und dem Greenhouse Gas Protocol gestaltet. Die Bewertung der CO₂-Emissionen erfolgt anhand von Wirkfaktoren, zum Beispiel Entfernung, Zuladung, Equipment und Auslastung.
Der Erfassungsumfang der Umweltkennzahlen bezieht sich auf die Produktionsstandorte des Audi Konzerns. Soweit nicht anders angegeben, sind dies die folgenden Werke: Ingolstadt, Münchsmünster, Neckarsulm, Brüssel, Győr, San José Chiapa, Sant’Agata Bolognese (Lamborghini), Bologna (Ducati), Amphur Pluakdaeng (Ducati). Für die spezifischen Kennzahlen werden nur die automobilproduzierenden Standorte inklusive Komponentenfertigung betrachtet. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit werden deshalb neben den Umweltdaten des Audi Konzerns (inkl. Motorradproduktion Ducati Bologna und Amphur Pluakdaeng) auch die Umweltdaten der Automobilproduktion separat ausgewiesen (Standorte Ingolstadt, Münchsmünster, Neckarsulm, Brüssel, Győr und Sant’Agata Bolognese; inkl. San José Chiapa).