Einordnung zum dritten Quartal 2022

Der Audi Konzern ist im herausfordernden Marktumfeld weiter erfolgreich. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 steigerte die Markengruppe Progressive ihre Umsatzerlöse, das Operative Ergebnis und die Operative Umsatzrendite. Eine gute Preisposition sowie die starke Performance der Marken Lamborghini, Bentley und Ducati trugen zu dieser guten Entwicklung bei, während die Auslieferungen der Marke Audi versorgungsbedingt zurückgingen.

missing translation: fa.article-intro.reading-time – 10/28/2022

Porträt von Jürgen Rittersberger, Mitglied des Vorstands der AUDI AG, Finanz und Recht

Key Facts

Nach neun Monaten hat die Markengruppe Progressive 1,2 Mio. Automobile ausgeliefert
Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr auf €44,6 Mrd.
Ergebnis erhöhte sich deutlich auf €6,2 Mrd.
Die Operative Umsatzrendite erreichte 14,0 Prozent
Starker Netto-Cashflow mit €4,6 Mrd.
Prognose für das Gesamtjahr 2022 teilweise angepasst

„In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 steigerte die Markengruppe Umsatzerlöse, Operatives Ergebnis und Umsatzrendite trotz eines herausfordernden Marktumfelds. Die Marken Lamborghini, Bentley und Ducati haben dabei ganz wesentlich zu unserer starken finanziellen Performance beigetragen.“

― Jürgen Rittersberger, Mitglied des Vorstands der AUDI AG, Finanz und Recht

Wie hat Audi in den ersten neun Monaten gewirtschaftet und welche Auswirkungen hat das herausfordernde Marktumfeld auf die Auslieferungen?

Positiv lässt sich festhalten: Die Markengruppe Progressive setzte ihren Erfolgskurs aus dem ersten Halbjahr fort, mit Steigerungen bei den Umsatzerlösen, im Operativen Ergebnis und der Operativen Umsatzrendite im Vergleich zum Vorjahr. Doch auch uns beeinträchtigten die anhaltenden Lieferengpässe und Herausforderungen in der Logistikkette. So lieferte die Markengruppe von Januar bis September insgesamt 1.212.275 Automobile (2021: 1.354.587) an Kund_innen aus. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber 2021 von 10,5 Prozent. Betrachtet man nur das dritte Quartal, so konnte die Markengruppe ihre Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahreswert jedoch um 13 Prozent auf 414.688 (2021: 368.020) Fahrzeuge steigern.

Ebenfalls positiv zeigten sich die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge. Diese stiegen in den ersten neun Monaten um mehr als 45 Prozent auf 76.989 Fahrzeuge (2021: 52.774). Der BEV-Anteil der Markengruppe erhöhte sich im Berichtszeitraum damit deutlich auf 6,4 Prozent (2021: 3,9). Ein neues vollelektrisches Produkthighlight steht bereits in den Startlöchern: Noch 2022 wird der Nachfolger des Audi e-tron* seine Premiere feiern.

Audi e-tron: Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 26,1–21,7 | CO₂-Emissionen (kombiniert) in g/km: 0 | CO₂-Klasse: A

Hr. Rittersberger, trotz des Auslieferungsrückgangs verbesserten sich also die finanziellen Kennzahlen. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Die Umsatzerlöse liegen mit €44.561 (2021: 40.375) Mio., um 10,4 Prozent über dem Wert von 2021. Das ist sehr erfreulich. Wie schon in den vorangegangenen Quartalen profitierte die Markengruppe von einer starken Preisposition, der dynamischen Entwicklung im Bereich der Elektrofahrzeuge sowie der erstmaligen Konsolidierung von Bentley. Gleichzeitig trugen die Marken Ducati und Lamborghini mit einer starken operativen Performance positiv zur Umsatzsteigerung bei.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch mit Blick auf das Operative Ergebnis und der Umsatzrendite. Lamborghini, Bentley und Ducati leisteten auch hierzu einen ganz wesentlichen Beitrag. Zudem profitierten wir weiterhin von einer starken Preisposition. Die positiven Effekte aus den Rohstoffsicherungsgeschäften fielen im Vergleich zum Vorjahr geringer aus. Unterm Strich erwirtschafteten wir in den ersten neun Monaten ein neues Rekordergebnis von €6.250 (2021: 3.852) Mio. und eine Operative Umsatzrendite von 14,0 (2021: 9,5) Prozent.

Der Netto-Cashflow normalisierte sich im Vergleich zum sehr hohen Niveau des Vorjahres und liegt bei einem starken Wert von €4.579 Mio. (2021: €7.917 Mio.). Dies ist auf gestiegene Vorräte im Zuge einer höheren Produktion im dritten Quartal und auf weiterhin gestörte Logistik- und Lieferketten zurückzuführen. Darüber hinaus haben sich höhere Steuerzahlungen, Investitionen z.B. in den neuen Produktionsstandort der Audi FAW NEV Company Ltd. in Changchun und der Transfer von Beteiligungen innerhalb des VW-Konzerns auf den Netto-Cashflow ausgewirkt.

Wie sieht die Prognose für das Gesamtjahr aus?

Ich erwarte auch für das Gesamtjahr 2022 eine starke Marktperformance und ein sehr gutes Ergebnis. In der Prognose haben wir einige Anpassungen aufgrund der absehbaren Folgen der anhaltend herausfordernden Versorgungslage vorgenommen. Wir rechnen nun mit Auslieferungen an Kund_innen zwischen 1,65 und 1,75 Mio. Fahrzeugen. Dabei sind Umsatzerlöse zwischen €60 und €63 Mrd. zu erwarten. Dank einer starken Marktperformance und fortgesetzter Kostendisziplin rechnet der Audi Konzern mit einer Operativen Umsatzrendite zwischen 11 und 13 Prozent. Dies unterstellt, dass es im weiteren Jahresverlauf zu keinen größeren Verwerfungen an den Rohstoffmärkten kommt. Für den Return on Investment wird ein Wert zwischen 19 und 22 Prozent erwartet. Der Ausblick für die anderen Spitzenkennzahlen des Audi Konzerns ist gegenüber dem Halbjahr unverändert, so wird etwa der Netto-Cashflow zwischen €4,5 und 5,5 Mrd. erwartet.