Ethisches Führen – Unternehmenskultur und Governance Hand in Hand
Wirtschaft und Ethik sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand. Für Unternehmen ist dies Anspruch und Herausforderung zugleich. Audi bekennt sich zu seiner wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Verantwortung und hat sich entsprechend ausgerichtet – mit der Strategie „Vorsprung 2030“, einem konsequenten Engagement für Nachhaltigkeit sowie verbindlichen ethischen Prinzipien in der Unternehmensführung.
So sind Compliance und Integrität feste Bestandteile aller Geschäftsprozesse und -entscheidungen innerhalb der Markengruppe Progressive. Damit dies gelingen kann, ist eine Unternehmenskultur auf Basis gemeinsamer Werte entscheidend.
Das Compliance Management System
Das Compliance Management System ist in sieben Kernelemente untergliedert und vereint Aspekte von Compliance und Integrität.
» Integritätsmanagement
» Erstellung/Kommunikation des Code of Conduct
» Förderung eines „Tone from the Top“ und eines „Tone from the Middle“
» Präventive Beratungsfunktion als Second Line
» Erfassung und Bewertung von Compliance-Risiken im Unternehmen
» Entwicklung und Überprüfung von Gegenmaßnahmen
» Risikoprävention in den Compliance-Fokusthemen durch zielgruppenspezifische sowie bedarfsorientierte Beratung, Kommunikation und Trainingsmaßnahmen
» Rollen und Verantwortlichkeiten der Compliance- und Integritätsfunktionen
» Aufbau der Compliance-Organisation innerhalb der AUDI AG sowie in relevanten Tochtergesellschaften
» Definierte Berichtswege gegenüber dem Audi Vorstand, dem Konzernvorstand sowie dem Group Chief Compliance Officer
» Risikobasierte Compliance-Kommunikations- und -Schulungsmaßnahmen
» Überwachung von Compliance-Maßnahmen in den Geschäftsbereichen sowie in den Tochtergesellschaften
» Kontinuierliche und nachhaltige Verbesserung des CMS
Die vier Unternehmenswerte von Audi sind:
Sie fördern ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld, das gerade in Zeiten grundlegender Veränderung erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht – zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, zwischen Unternehmen und Kund_innen, Geschäftspartner_innen sowie Interessengruppen.
Warum verantwortungsvolle Unternehmensführung und eine wertebasierte Unternehmenskultur entscheidende Erfolgsfaktoren für die AUDI AG sind, erläutern Elke Neidlein, Leiterin Integritätsmanagement, und Anna Ehret, Leiterin Unternehmenskultur, sowie Prof. Dr. Miriam Müthel von der WHU Düsseldorf, die Audi in Bezug auf Integritätsmanagement wissenschaftlich begleitet.
Gesetzgeber, Märkte und Stakeholder geben Unternehmen einen Rahmen für rechtskonformes und ethisches Handeln vor – und hier setzt unsere Arbeit an. In unserer Governance-Rolle für Compliance, Integrität und Risikomanagement begrenzen wir rechtliche und finanzielle Risiken für Audi, beugen eventuellem Fehlverhalten vor und schützen die Reputation unseres Unternehmens. Konkret wird dies zum Beispiel beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das auf die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte zurückgeht und Unternehmen in die Verantwortung nimmt.
Längst haben wir wirksame Instrumente für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung etabliert. Dazu zählen unser Compliance Management System und das Integritätsmanagement sowie der Code of Conduct, unsere Audi Verhaltensgrundsätze. Auf sie verpflichten sich alle Mitarbeitenden – von den Vorstandsmitgliedern bis zu den Facharbeiter_innen. Wir entwickeln all diese Werkzeuge kontinuierlich weiter und nutzen dabei Synergien innerhalb des Volkswagen Konzerns.
Doch damit nicht genug. Es sind vor allem unsere Werte, die uns zu vertrauenswürdigen Partner_innen für unsere Stakeholder machen. Integrität, einer der vier Audi Werte, ist auch Schlüsselkompetenz für erfolgreiche, nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Und genau dazu bekennen wir uns im Handlungsfeld ESG (Environmental, Social, Governance) unserer Strategie „Vorsprung 2030“, in deren Fundament Integrität und Compliance verortet sind.
Ganz konkret ist uns integres Handeln zum Beispiel bei der Beschaffung von Rohstoffen und in der Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen wichtig. Ebenso ist Produktintegrität fester Teil unseres Markenversprechens. Unsere Kund_innen können sich darauf verlassen, dass wir mit unseren Produkten jederzeit interne Vorgaben sowie Gesetze, Vorschriften und Normen einhalten. Darüber hinaus setzt auch der bewusste Umgang mit Daten und künstlicher Intelligenz ein solides Verständnis von digitaler Ethik voraus.
Wenn Wirtschaft und Ethik Hand in Hand gehen, müssen ethisches Handeln und Führen ein Teil unserer Unternehmenskultur sein. Wir brauchen dafür neue und zusätzliche Fähigkeiten. So vermitteln wir zum Beispiel angehenden Führungskräften im Integrity Skillset Training, wie man in einem zunehmend komplexen Umfeld integer entscheidet, wertebasiert und folgenorientiert führt. Indem wir zeigen, wie man als integre Führungskraft Dilemmata löst und seiner Vorbildrolle gerecht wird, leisten wir auch einen Beitrag zur wertebasierten Kultur bei Audi.
Wirksame Corporate Governance – verstanden als verantwortungsvolle Unternehmensführung – beruht auf dem gleichberechtigten Zusammenwirken von Systemen, Regelungen und Prozesslogiken mit sogenannten weichen Faktoren wie Unternehmenswerten und -kultur. All das ist unabdingbar für den Erfolg unseres Unternehmens.
Was bei Audi folgende Begriffe bedeuten…
Compliance versteht Audi als die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften, unternehmensinternen Richtlinien und Selbstverpflichtungen des Unternehmens, seiner Organe und Mitarbeitenden.
Integrität versteht Audi als verantwortungsvolles und unternehmerisches Handeln, ausgerichtet an gesellschaftlich anerkannten und im Unternehmen vereinbarten Werten und Prinzipien.
Together for Integrity (T4I) ist ein globales Compliance- und Integritätsprogramm des Volkswagen Konzerns und seiner Marken. Es unterstützt mit umfassenden Tools, Kommunikations- und Beteiligungsformaten die Wirksamkeit der Maßnahmen, die aus dem US-Monitorship infolge der Dieselthematik abgeleitet wurden. Die AUDI AG hat das Programm in mehr als 40 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften weltweit ausgerollt. Die individuelle und nachhaltige Umsetzung des Programms erfolgt in den Gesellschaften planmäßig und eigenverantwortlich bis 2025.
Unternehmenskultur bei Audi beschreibt die gemeinsamen Werte, an denen sich das Handeln aller Mitarbeitenden orientiert. Um dies in den Alltag zu übersetzen, dienen die Audi Unternehmenswerte und der Leadership.Compass mit den Clustern „Vorbild sein, Coach sein, Pionier_in sein, Unternehmer_in sein“ als Orientierung.
Eine wertebasierte Unternehmenskultur, die sich durch vertrauensvolle Führung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe auszeichnet, ist ein echter Erfolgsfaktor für Audi. Wir wollen eine Kultur auf Basis von Wertschätzung, Offenheit, Verantwortung und Integrität, die auch unsere Transformation unterstützt. Damit tragen wir zu „People & Culture“ bei, einem der Bausteine, die das Fundament unserer Strategie „Vorsprung 2030“ bilden. Unsere Art der Führung und Zusammenarbeit ist durch „Empowerment & Ownership“ geprägt.
Das heißt konkret: Durch Empowerment geben Führungskräfte ihren Mitarbeitenden mehr Handlungs- und Entscheidungsspielraum und stärken so das eigenständige, selbstwirksame Arbeiten. Gleichzeitig braucht es dafür Ownership – also Mitarbeitende, die bereit sind, Eigenverantwortung zu übernehmen. Nur wenn beides aktiv gelebt wird, können Audianer_innen mit ihren Kompetenzen optimal zum Unternehmenserfolg beitragen.
Entscheidend dafür ist ein Arbeitsumfeld, das psychologische Sicherheit und Orientierung bietet, in dem unterschiedliche Meinungen willkommen sind, kalkulierbare Risiken eingegangen und Fehler als Lernchancen verstanden werden. Hier haben wir schon einiges erreicht. Eine vertrauensvolle Kultur ist darüber hinaus essenziell, um Mitarbeitende zu halten und Fachkräfte und Expert_innen zu gewinnen.
Natürlich ist Audi, genau wie viele andere Unternehmen, traditionell von technischen und finanziellen Kennzahlen geprägt. Leadership und Kultur sind nicht allumfassend messbar, aber wir haben auch hier konkrete Schlüsselkennzahlen (KPIs) erarbeitet wie beispielsweise den sogenannten Leadership Indicator, der auf Basis der jährlichen Befragung der Mitarbeitenden erhoben wird. Dieser ist auch in den Zielvereinbarungen unserer Topentscheider_innen festgeschrieben.
Führungskraft bei Audi zu sein, heißt Vorbild, Coach, Pionier_in und Unternehmer_in zu sein. Das haben wir im Leadership.Compass, unserem zentralen Führungsverständnis, verankert. Um es in die tägliche Zusammenarbeit zu übersetzen, bieten wir ein breit gefächertes Instrumentarium, in dem Führungskräfte sich in vertraulichem Rahmen mit dem eigenen Führungsverhalten auseinandersetzen. Zum Beispiel haben wir ein 360-Grad-Feedback eingeführt, bei dem sich Teilnehmende Feedback von Mitarbeitenden, Kolleg_innen und den eigenen Führungskräften einholen können. Dies wird als sehr wertvoll empfunden, um Stärken zu stärken und an persönlichen Handlungsfeldern zu arbeiten.
Unser Verständnis von Führung fließt in unsere Personalprozesse ein – von der Auswahl unserer Mitarbeitenden über die Leistungsbeurteilung bis hin zur Entwicklung. Denn „Vorsprung leben“ ist nicht nur unser Motto, um Audi als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren, sondern vor allem die Motivation der Menschen, die Audi heute und künftig ausmachen.
Ethische Führung ist nicht nur ein gesellschaftliches Mandat, sondern auch ein Erfolgsfaktor unternehmerischen Handelns.
Aktuelle Studien zeigen einen starken Zusammenhang zwischen ethischer Führung und der Zufriedenheit von Mitarbeitenden mit ihrer Aufgabe und ihrer Führungskraft. Ethisch handelnde Führungskräfte werden als vertrauenswürdiger und effektiver wahrgenommen. Zudem tragen sie zu einer integren Unternehmenskultur bei, die wiederum die Identifikation mit dem Arbeitgeber erhöht.
Diese Erkenntnisse sind für Unternehmen und ihre Entscheider_innen um so relevanter, als sie durch politische Konflikte, die digitale Transformation, aber auch durch Klimawandel und den verschärften Wettbewerb erhöhten Druck erleben. Auch unter diesen Rahmenbedingungen gilt es für sie, ökonomische Ziele und ethisches Handeln miteinander in Einklang zu bringen. Dementsprechend brauchen Führungskräfte eine klare Werteorientierung und müssen in der Lage sein, diese Werte umzusetzen. Denn am Ende zählt nur das Handeln, nicht die Intention.
Empirische Untersuchungen bestätigen, dass die meisten Menschen intrinsisch motiviert sind, compliant und integer zu handeln. Oft erkennen sie jedoch nicht, wie sie unternehmerische und moralische Ziele zugleich erreichen können.
Hier kann die Forschung wertvolle Ansätze für die Praxis aufzeigen. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es sechs Kompetenzen, die insbesondere Menschen in verantwortlichen Positionen dazu befähigen, auch in Dilemma-Situationen integer zu handeln.
Mit dem sogenannten Integrity Skillset vermitteln wir die folgenden Fähigkeiten:
- Vorzeichen für Fehlverhalten im Unternehmen erkennen
- Moralische und juristische Dilemmata erkennen und die Situation gesamtheitlich verstehen
- Unterschiedliche Handlungsoptionen erkennen und Lösungen identifizieren
- Moralische Entscheidungen systematisch vorbereiten und treffen
- Pseudorationales Handeln vermeiden und entsprechend handeln
- Eigenes Fehlverhalten und das des Unternehmens kritisch hinterfragen und aus Fehlern lernen.
Das Integrity Skillset kann Führungskräfte nachhaltig dabei unterstützen, Werte in der unternehmerischen Praxis zu leben und damit Vorbild zu sein. Daher ist es heute auch Teil der Führungskräftetrainings bei Audi.
Das Integrity Skillset
Das Integrity Skillset
Das Integrity Skillset, das Prof. Dr. Miriam Müthel in Zusammenarbeit mit Volkswagen im Together4Integrity-Programm erarbeitet hat, ist in den Führungskräftetrainings bei Audi etabliert. Es umfasst sechs ethische Führungsfähigkeiten.
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