Echte Veränderung beginnt mit Menschen – innovative Technologien und neue Arbeitsweisen

Sebastian Kister leitet bei Audi die Produktteams des Container-Kompetenzzentrums und spricht als Thought Leader in Tech und IT weltweit über Transformation, Leadership und neue Innovationen. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit in der Audi IT. Außerdem erzählt er, wie er als Mentor für junge Talente fungiert und warum Grillabende dabei hilfreich sein können.

missing translation: fa.article-intro.reading-time – 06/27/2025

Sebastian Kister unterhält sich mit Kollegen und steht neben einem Sideboard mit Notizen darauf

Wie hat für dich bei Audi alles begonnen?

Sebastian: Das war vor einigen Jahren, als ich zusammen mit zwei Kollegen aus der IT-Infrastruktur das Thema Kubernetes aufgegriffen habe – eine Technologie zur Verwaltung moderner Anwendungen und ihrer Rechenressourcen. Kubernetes war damals noch ein relativ neues, aber sehr vielversprechendes Konzept. Wir haben darin das Potenzial gesehen, grundlegend zu verändern, wie Audi mit IT und Infrastruktur umgeht.

Gemeinsam haben wir das Kubernetes Competence Center ins Leben gerufen. Der Fokus lag darauf, Expertenwissen rund um Kubernetes aufzubauen und es im gesamten Unternehmen zu verbreiten. Nachdem wir dieses Fundament gelegt hatten, haben wir das Container Competence and Platforms Team gegründet, um die Container-Strategie weiter auszubauen.

Steig ein in die Tech Story von Sebastian

Rechenleistung, die bewegt: Apps, Websites, Software – sie alle brauchen Power. Das Container Competence Center sorgt mit Kubernetes und Cloud-Technologien dafür, dass sie flexibel und automatisiert verfügbar ist. Erfahrt mehr Insights im Gespräch von Sebastian und Sophia Tran, Tech-Influencerin.

Als Thought Leader bin ich dort, wo Innovationen entstehen. In der Open-Source-Community entwickeln sich Cloud-Technologien stetig weiter.

Sebastian Kister

Sebastian Kister schaut in die Kamera und trägt ein schwarzes Shirt und Cap.
Sebastian Kister zeigt auf Notizen auf einem Whiteboard.

Welchen Beitrag leistet ihr mit der Container-Strategie für Audi?

Sebastian: Mein Team baut an einer Infrastruktur in der Cloud. Wichtig ist: Eine Cloud ist kein einzelner Ort, sondern ein Netzwerk aus dezentralen Services und die dazugehörige Rechenleistung ist über die ganze Welt verteilt. Die Cloud funktioniert wie öffentlicher Verkehr für Rechenleistung im Gegensatz zum Personal Computer (PC), dessen Rechenleistung nur einer Nutzerin bzw. einem Nutzer zur Verfügung steht.

Unsere Kubernetes-Infrastruktur „atmet“ – sie kann wachsen oder schrumpfen, je nachdem, wie viel Rechenleistung wir gerade benötigen. Damit reduzieren wir den TCO (total cost of ownership) der Audi Infrastruktur: Eine Vielzahl moderner Applikationen konsumieren nur genau die Rechenleistung, die sie wirklich brauchen.

Man kann sich das vorstellen wie ein Miethaus für Rechenleistung und in jedem Apartment wohnt eine Applikation. Diese greift zum Teil auf gemeinsame Services zurück. Um bei dem Bild zu bleiben: Garten, Heizung, Strom und Sicherheit sind zentral kostensparend gelöst. Gleichzeitig kann jede Applikation in ihrem Apartment die Rechenleistung individuell nutzen.

Du fungierst unter anderem als Thought Leader. Was bringt das mit sich?

Sebastian: Als Experte für Technologie und IT beeinflusse ich neue Entwicklungen und bringe diese technologische und strategische Weitsicht bei Audi ein. Ein wichtiger Teil dieser Arbeit ist die Teilnahme am CTO-Summit der Cloud Native Computing Foundation (CNCF), bei denen ich aktiv in den Technical Oversight Committees (TOCs) mitwirke. Diese Rolle hat mir nicht nur tiefgehende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen der Cloud-Technologien ermöglicht, sondern auch meine Vernetzung innerhalb der Open-Source-Community weiter verstärkt. Heute zählen wir über 240.000 individuelle Kontributoren auf unsere Projekte pro Jahr – also Personen, die Beiträge leisten, beisteuern oder mitwirken.

Sebastian Kister zeigt seinen Kollegen etwas an einem Whiteboard.
Sebastian Kister spielt Tischkicker mit seinen Kollegen.

Du sprichst häufig über die Bedeutung von Technologie und wie sie bei Audi genutzt wird. Was macht Audi besonders attraktiv für junge Talente im Bereich Technologie?

Sebastian: Eine der großen Stärken von Audi ist definitiv die Möglichkeit, mit neuen und innovativen Technologien zu arbeiten. Junge Talente, die sich für technische Herausforderungen begeistern, können hier an „Bleeding Edge“-Technologien arbeiten. Wir arbeiten mit Tools, die in der breiten Industrie noch nicht alltäglich sind. 

Du bist zudem Ausbilder und auch Mentor bei Audi. Was bedeutet das für dich?

Sebastian: Als Ausbilder und Mentor ist es mir besonders wichtig, junge Talente zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihre Karriere bei Audi aufzubauen. In den vergangenen Jahren habe ich viele Praktikantinnen und Praktikanten, Werkstudierende sowie Abschlussarbeiten betreut. In dieser Zeit begleite ich sie nicht nur fachlich, sondern auch persönlich, um sicherzustellen, dass sie sich gut in unser Team integrieren und wichtige Erfahrungen sammeln. Das Mentoring geht weit über den klassischen Arbeitsalltag hinaus. Demnächst lade ich zum Beispiel meine Alumni zum Grillen und Netzwerken zu mir nach Hause ein.

Du fühlst dich offensichtlich sehr wohl bei Audi. Was sind deine Hauptbeweggründe zu bleiben?

Sebastian: Es ist die Kombination aus der technologischen Herausforderung und der Möglichkeit, echte Veränderung zu bewirken. Audi ist ein Unternehmen, das sich zwar traditionell mit dem Automobil beschäftigt, aber in der IT und Technologie hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan. Es gibt unglaublich spannende Projekte in der Audi IT, bei denen wir die Chance haben, den Wandel aktiv mitzugestalten. Audi bietet hier eine innovative Landschaft, die es einem ermöglicht, an hochkomplexen, zukunftsweisenden Technologien zu arbeiten.

In den vergangenen Jahren habe ich nicht nur wertvolle Erfahrungen gesammelt, sondern habe auch sehr viel Engagement und Energie in Projekte und Personen gesteckt. Mir ist es wichtig, nicht als „Lame Duck“   zu gelten, also nicht etwas zu initiieren und dann das Unternehmen zu verlassen, bevor die Ergebnisse wirklich sichtbar werden. Ganz nach der Philosophie „Practice what you preach“.

Die Förderung einer starken Ergebniskultur liegt mir besonders am Herzen – oft entstehen die besten Ideen beim gemeinsamen Grillen im Garten.

Sebastian Kister

Sebastian Kister ist mit Kollegen im Gespräch