"Austausch 2.0": So funktioniert Kreislauf­wirtschaft im Vertrieb

Audi will seine Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfung reduzieren und Ressourcen schonen. Dafür etablieren die Vier Ringe die Prinzipien der geschlossenen Kreislaufwirtschaft bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung ihrer Produkte. Einen wichtigen Meilenstein haben sie hierbei mit dem Projekt „Austausch 2.0“ erreicht. In Kooperation mit dem Volkswagen Werk Kassel hat Audi ein nachhaltiges Aufbereitungsverfahren für mechatronische Teile und Getriebe der Audi S tronic-Modelle entwickelt.

11.03.2019 Lesezeit: 6 min

Circular Economy bei Audi

Kreislaufwirtschaft bei Audi

Zahnräder, Schrauben oder Dichtungen sind nur einige der Kleinteile, die in ein Getriebe gehören. Funktionierte früher eine der Komponenten nicht mehr, bedeutete das eine Menge Arbeit für die Audi-Mitarbeiter: „Wir mussten alles zerlegen, um den Fehler zu finden. Selbst den Radsatz“, erklärt Dominic Rattmann aus dem Audi Produktmanagement Originalteile. Das kostete nicht nur Zeit, sondern war auch teuer. Außerdem wurde nur maximal die Hälfte der Bauteile wiederverwendet. Der Rest wurde vorsorglich ausgetauscht.

Das hat sich geändert. Durch das neue Aufbereitungsverfahren können bis zu 80 Prozent der Einzelteile in der Wertschöpfung erhalten bleiben. Auf das Jahr hochgerechnet bedeutet das, dass die Mitarbeiter derzeit bis zu 4.500 Getriebe und 20.000 Mechatroniken wiederaufbereiten können. Markteinführung der Aufbereitung wird im Laufe des Jahres 2019 sein.

Erhalt von

bis zu

80%

der Einzelteile in der Wertschöpfung

Aufbereitung von

bis zu

20.000

Mechatroniken

möglich

Mögliche Senkung des Materialeinsatzes

um bis zu

80%

bei Getrieben und Mechatroniken

Neuer Prozessstandard: innovativ und nachhaltig

“Im Gegensatz zu früher müssen Teile somit nicht mehr präventiv getauscht und entsorgt werden.”

Johann Wendl

Das Projekt „Austausch 2.0“ wurde von Dominic Rattmann initiiert und ist das erste gemeinsame Aufbereitungskonzept von Audi Ingolstadt und der Volkswagen Group Kassel. Während in Kassel die komplexen S tronic-Getriebe aufbereitet werden, kümmert sich die Ingolstädter Aggregateaufbereitung um die Mechatroniken. Auch das ist ein Novum: Noch nie zuvor wurden Mechatroniken im VW-Konzern aufbereitet. Insgesamt haben rund 40 Mitarbeiter aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Originalteile, Finanzen, Fertigungsplanung sowie Qualitätssicherung das Programm markenübergreifend vorangetrieben und für die Umsetzung neue Werkzeuge, Anlagen und Linien entwickelt.

 

Der neue Prozessstandard umfasst unterschiedliche Schritte. Zunächst müssen die Händler eine Checkliste ausfüllen, sollten Kunden Fahrzeuge beanstanden. Die Liste gibt erste Hinweise auf mögliche Fehlerursachen. Danach analysieren die Mitarbeiter die Daten aus dem Fehlerspeicher. Die Fehlercodes geben dabei Aufschluss über potenzielle Vorschädigungen am Radsatz oder anderen Komponenten: „Schon zu diesem Zeitpunkt können wir gezielt nach aufzubereitenden Bauteilen suchen“, so Johann Wendl aus der Qualitätssicherung Antrieb. „Im Gegensatz zu früher müssen Teile somit nicht mehr präventiv getauscht und entsorgt werden“. Die neue intelligente Diagnose spart damit zahlreiche Prozessschritte, die vorher notwendig gewesen waren. Außerdem befreit eine neue Reinigungsmethode die Bauteile vom Öl und liefert weitere Aufschlüsse.

Mit dem Projekt „Austausch 2.0“ leben wir Kreislaufwirtschaft im Vertrieb von Audi und schaffen es zudem, die strategischen Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu vereinen.

Dominic Rattmann

Aufbereitung der Bauteile nach Diagnose

“Wir haben gezeigt, wie man Austauschteile auf Premiumniveau aufbereiten kann”

Michael-Andreas Spreng

Bei der Aufbereitung der Getriebe finden ausschließlich Originalteile Platz, die die Technische Entwicklung freigegeben hat: „Das hebt uns von unseren Wettbewerbern ab, die teilweise nicht die Möglichkeit haben, Originalteile zu beschaffen. Wir haben gezeigt, wie man Austauschteile auf Premiumniveau aufbereiten kann“, sagt Michael-Andreas Spreng, Leiter der Aggregateaufbereitung. Am Prüfstand wird das Getriebe anschließend einer 100-Prozent-Funktionsprüfung unterzogen. Und Wendl bestätigt: „Die bisherigen Tests beweisen: Die aufbereiteten Getriebe erfüllen die Qualitätskriterien von neuwertigen Teilen. Dies wird derzeit auch durch Fahrzeugerprobungen und Absicherungsläufe nachgewiesen.“

Mit dem Einsatz der Methodik ab der zweiten Hälfte 2019 erreicht Audi für das neue Aufbereitungsverfahren die konzeptionelle Prozessfähigkeit auch für weitere Bauteile: „Damit fokussieren wir die Innovationsführerschaft unserer aufbereiteten Komponenten.“ Und Dominic Rattmann ergänzt: Mit dem Projekt „Austausch 2.0“ leben wir Kreislaufwirtschaft im Vertrieb von Audi und schaffen es zudem, die strategischen Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu vereinen.“

Kreislaufwirtschaft: ReUse im Fokus

Der ökologische und ökonomische Mehrwert des Projektes kann sich in der Tat sehen lassen. So verlängern sich die Nutzungsphasen einzelner Bestandteile durch die Reparatur oder Wiederverwendung (ReUse) deutlich. Insgesamt können die Vier Ringe den Materialeinsatz bei Getriebe und Mechatroniken um bis zu 80 Prozent senken. Ziel ist, dass sich das neue Verfahren bereits nach einem Jahr rechnet. Die industrielle Aufbereitung von gebrauchten Teilen in Originalqualität – Remanufacturing genannt – ist der zweite Ansatz innerhalb der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy). Mit dem nachhaltigen Aufbereitungsverfahren erweitert Audi seine unterschiedlichen Programme, um Circular Economy entlang der gesamten Wertschöpfung voranzutreiben. In der Vergangenheit hat Audi bereits erfolgreich Projekte im Aluminium-Recycling  auf den Weg gebracht.
 

Diese und das aktuelle Projekt „Austausch 2.0“ zahlen damit direkt in die Nachhaltigkeitsstrategie bei Audi ein (Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft/Ressourcen). Audi bekennt sich darüber hinaus ausdrücklich zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN (SDGs).

Sustainable Development Goals

SDG

Sustainable Development Goals

Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) beschreiben 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung. Mit dem Engagement im Projekt „Austausch 2.0“ leistet das Unternehmen einen Beitrag zu den SDGs 12 (Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen) und 9 (Nachhaltige Industrialisierung).

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„Austausch 2.0“: So vereint Audi Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Die digitale Diagnose im Projekt „Austausch 2.0“ ist ein Beispiel dafür, wie Audi seine eigenen Prozesse digitalisiert, um neue Umsatzpotenziale zu generieren, die Nachhaltigkeit seiner Geschäftstätigkeit zu steigern und Kosten zu senken. Die Vier Ringe wollen Digitalisierung entlang des gesamten Fahrzeugzyklus leben – vom Neuwagenkauf, über die Nutzung bis hin zum Verkauf. Das schließt auch das Ersatzteilegeschäft ein. Dabei stehen immer die Bedürfnisse der Kunden im Zentrum, denn die Digitalisierung soll ihnen eine einfache Nutzung der Premiummobilität ermöglichen. Dazu zählt auch, Ersatzteile schnell und kostengünstig auszutauschen.


Schnelle Marktreife, kontinuierliche Verbesserung und klare Entscheidungen: Bei der Digitalisierungsstrategie spielt außerdem das Thema „Geschwindigkeit“ eine entscheidende Rolle. Das Projekt „Austausch 2.0“ zeigt, dass eine schnelle Umsetzung möglich ist, wenn Audi-Mitarbeiter gemeinsam ein Ziel verfolgen und abteilungsübergreifend zusammenarbeiten.

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