Car2X & C-V2X – vernetzte Pilotprojekte aus den USA

Smarte Autos, die sich untereinander austauschen oder mit Ampeln und Sicherheitswesten kommunizieren: Das klingt wie ein Science-Fiction-Szenario. Audi verwirklicht es mit Car2X- bzw. C-V2X-Technologie schon heute. Wie das genau funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel.

30.06.2021 Lesezeit: 3 min

Verkehrssituation an einer Kreuzung aus Sicht eines Audi Fahrers

Die sichersten Autos der Welt zu entwickeln: Daran arbeiten Audi-Ingenieur_innen. Ein zentraler Faktor sind die Car2X- und die C-V2X-Technologie. Sie ermöglichen verschiedene Kommunikationswege im vernetzten Verkehr.

So funktioniert die Car2X-Technologie

Im Fahrzeug ist WLAN oder Mobilfunktechnik fest eingebaut. Über diese Kanäle sendet und empfängt das Auto Informationen von anderen Fahrzeugen und Elementen der verkehrstechnischen Infrastruktur – zum Beispiel von Ampeln oder Geschwindigkeitsmesstafeln. Diese Car2X-Kommunikation findet in Echtzeit statt. Das Fahrzeug identifiziert sich innerhalb des Netzwerks mit einer eigenen Nummer. Die Daten fließen anonymisiert ins Kommunikationsnetz und werden dort nur kurz gespeichert.

So funktioniert die C-V2X-Technologie

C-V2X ist eine Variante von Car2X: Diese Technologie ist noch relativ jung und basiert auf dem 5G-Mobilfunkstandard. Die Abkürzung steht für Cellular-Vehicle-to-X. Das „X“ ist ein Platzhalter – von einer Ampel bis zu einem Zebrastreifen kann es für diverse Verkehrselemente und -teilnehmer stehen. C-V2X überträgt die Daten über eine noch größere Distanz als Car2X-Systeme, die auf WLAN basieren. Dafür ist die Technologie abhängig von Mobilfunknetzen.

So verbessern die Technologien die Sicherheit im Straßenverkehr

Das Display im Cockpit informiert die Fahrer_innen, wenn sie ihr Fahrverhalten an eine neue Situation anpassen müssen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Regen auf der Straße überfriert oder eine Baustelle hinter der Kurve versteckt liegt. So erkennen die Fahrer_innen gefährliche Situationen deutlich früher und können angemessen reagieren. Die Technologie steigert so die Sicherheit der Fahrgäste und der anderen Verkehrsteilnehmer_innen.

 

Diese Einschätzung teilen verschiedene Verkehrs-Expert_innen. "Car2X hat das Potenzial, die Zahl der schweren Unfälle und Verkehrstoten weiter zu senken", erklärt Andre Seeck, Leiter der Abteilung Fahrzeugtechnik an der Bundesanstalt für Straßenwesen. Der ADAC fordert sogar, dass die Technologie bald zur Serienausstattung aller Fahrzeuge in Deutschland gehört.

Hier bringt Car2X-Kommunikation schon heute mehr Sicherheit

Alpharette, Georgia: mehr Schutz für Schüler_innen

Jedes Jahr sterben in den USA ca. 100 Schulkinder bei Verkehrsunfällen. Rund 25.000 verletzen sich. Audi will die Sicherheit der gefährdetsten Verkehrsteilnehmer_innen verbessern. Dazu testet der Automobilhersteller in Georgia die Kommunikation zwischen den eigenen Fahrzeugen und Schulbussen sowie den in Amerika üblichen Warnbaken vor Schulen. Per C-V2X informieren die Baken über Unterrichtszeiten und die Distanz zum Schulgebäude. Schulbusse warnen, wenn Schüler_innen einsteigen. Die Autofahrer_innen können in beiden Fällen rechtzeitig das Tempo drosseln.

Virginia: größere Sicherheit für Bauarbeiter_innen

Eine Sicherheitsweste für Bauarbeiter_innen, die ihren Namen wirklich verdient – darum geht es im neuesten Projekt von Audi in Virginia. Die Sicherheitsweste ist mit C-V2X-Technologie ausgestattet. Sie sendet Warnungen an Autofahrer_innen, die sich der Baustelle nähern – und informiert die Bauarbeiter_innen über das entgegenkommende Fahrzeug. So wird der Verkehr doppelt sicherer.

Car2X-Technologie – drei Fragen an den Experten von Audi

Anupam Malhotra von Audi of America berichtet von seinen neuesten Projekten.

Anupam Malhotra von Audi of America berichtet von seinen neuesten Projekten.

Im Interview hat uns Anupam Malhotra, Leiter des Bereichs Connected Vehicles & Data von Audi of America, mehr zu seinen aktuellen Projekten verraten.

 

Haben Projekte wie in Virginia und Georgia das Potenzial, global umgesetzt zu werden?

Anupam Malhotra:
Ja, absolut. Dazu braucht es allerdings die passende Infrastruktur. Bei unserem Projekt in Virginia testen wir daher auch, wie sich private Investoren bei der Ausstattung mit neuer Technologie einbringen können. Für unsere Kund_innen sollen dagegen keine weiteren Kosten entstehen.

Wie groß ist das Interesse der Kund_innen an der Technologie?

Auf uns kommen regelmäßig Audi-Fahrer_innen zu, die wissen wollen, wann ihre Stadt endlich C-V2X implementiert. Allein letzte Woche habe ich mehrere E-Mails mit Anfragen bekommen.

Das ist auch kein Wunder: C-V2X schützt Verkehrsteilnehmer_innen und senkt gleichzeitig das Stresslevel der Autofahrer_innen. Normalerweise bringen beispielsweise gelbe Ampeln Fahrer_innen in eine Zwickmühle: Sollen sie durchfahren oder bremsen? Mit der Ampelinformation und dem Countdown zur roten Ampel ist es für sie deutlich einfacher, die richtige Entscheidung zu treffen.

 

Wie stellt Audi den Datenschutz bei Car2X-Kommunikation sicher?

Für Audi hat der Datenschutz oberste Priorität. Ein gutes Beispiel sind vernetzte Ampeln. Sobald ein intelligentes Auto in ein Stadtgebiet mit solchen Ampeln kommt, teilt ihm das C-V2X-System einen Token zu, also eine Art Erkennungsmarke. Dieses Token gilt nur in der jeweiligen Stadt. Rückschlüsse auf Kennzeichen oder Fahrzeughalter_in sind also nicht möglich.

In den USA nutzen

25

Staaten

Verkehrsinfrastruktur mit C-V2X-Technologie.

Bis 2030 werden dort

600.000

Rettungswagen

mit der Technologie ausgestattet sein.

In Deutschland können mehr als

1.250

Ampeln

mit Fahrzeugen kommunizieren.

Die Zukunft des Autos: Das wird Car2X künftig leisten

Die Car2X-Kommunikation wird weiterhin an Bedeutung gewinnen. Anupam Malhotra hält in naher Zukunft folgende Szenarien für realistisch:

 

  • Szenario 1: E-Bikes, bei denen die Technologie im Rahmen verbaut wird, um Fahrradfahrer_innen vor herannahenden Pkw zu warnen - sobald die Technik weniger Platz benötigt, können auch Fußgänger_innen C-V2X-Kommunikation über ihr Smartphone nutzen.
  • Szenario 2: Fahrzeughersteller können im nächsten Schritt einen Mechanismus im PKW integrieren, der eingreift, falls die Person am Steuer nicht reagiert. Zum Beispiel könnte das Start-Stop-System verhindern, dass jemand eine rote Ampel überfährt.

 

Die Möglichkeiten von Car2X sind nahezu unbegrenzt. Die Technologie kann beispielsweise Staus und die Parksituation in Großstädten entschärfen, indem sie intelligente Fahrzeuge gezielt zu freien Plätzen lenkt. Auch die Umwelt könnte von Car2X-Kommunikation profitieren – zum Beispiel, wenn der Winterdienst den Einsatz von Streusalz an das reale Verkehrsaufkommen anpasst.

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