
Gründung – das erste Kapitel einer großen Geschichte
Die bewegte Geschichte von Audi beginnt im 19. Jahrhundert. An ihrem Anfang steht August Horch, einer der deutschen Pioniere des Automobilbaus. Als Absolvent des Technikums im sächsischen Mittweida ist er zunächst im Motorenbau und später als Betriebsleiter im Motorwagenbau bei Carl Benz in Mannheim tätig. Am 14. November 1899 legt er den Grundstein für eine Weltmarke und gründet in Köln die Firma A. Horch & Cie.


‚Die ersten Mitarbeiter der A. Horch & Cie. in Köln, August Horch mittig auf dem Stuhl sitzend.‘


‚Gründer August Horch, hier im Jahr 1905.‘
‚Die ersten Mitarbeiter der A. Horch & Cie. in Köln, August Horch mittig auf dem Stuhl sitzend.‘
‚Gründer August Horch, hier im Jahr 1905.‘
Zweite Chance – von Horch zu Audi
1902 kommt Horch mit seinem Unternehmen nach Reichenbach in Sachsen. Im Jahr 1904 wandelt er es in eine Aktiengesellschaft um und zieht nach Zwickau. Bereits fünf Jahre später verlässt er es jedoch nach Differenzen und gründet eine neue Automobilfirma. Da er dies nicht wieder unter seinem eigenen Namen darf, übersetzt man ihn ins Lateinische. Die Idee, den Imperativ des lateinischen Wortes für „hören“ zu verwenden, „Höre!“ oder „Horch!“ = „Audi!“, stammt der Erzählung nach vom Sohn eines Geschäftspartners, der die Namenssuche mitverfolgt, während er seine Hausaufgaben macht.

‚Die Belegschaft im Jahr 1903 nach dem Umzug nach Reichenbach in Sachsen.‘


Symbolkraft – Vier Ringe für vier Marken
Am 29. Juni 1932 schließen sich auf Initiative der Sächsischen Staatsbank Audi, DKW, Horch und die Automobilsparte der Wanderer Werke zur Auto Union AG zusammen – so entsteht der zweitgrößte Kraftfahrzeugkonzern in Deutschland. Damit tritt man finanziellen Herausforderungen gemeinsam entgegen. Das Firmensignet – vier ineinander verschlungene Ringe – ist bis heute weltweit bekannt und symbolisiert die Einheit der vier Gründerfirmen. Jede der vier Marken vertritt ein eigenes Fahrzeugsegment.


‚Eine Zeitungsanzeige der Auto Union über den Zusammenschluss im Jahr 1932.‘


‚Ein DKW F 5 mit dem Logo der Auto Union vor dem Audi Werk in Zwickau.‘
‚Eine Zeitungsanzeige der Auto Union über den Zusammenschluss im Jahr 1932.‘
‚Ein DKW F 5 mit dem Logo der Auto Union vor dem Audi Werk in Zwickau.‘


Die vier Marken der Auto Union
Synergien – die Vorteile der Union
Eines der Erfolgsrezepte der noch jungen Auto Union ist die strategische Zuordnung der einzelnen Marken zu einem bestimmten Marktsegment, um so eine aufeinander abgestimmte Modellpalette präsentieren zu können. Der daraus resultierende markenübergreifende Austausch von Komponenten und die gemeinsame Nutzung von Produktionsressourcen bringen wirtschaftliche Vorteile.

‚Ausstellungsräume im „Capitol am Zoo“ in Berlin mit den vier Marken der Auto Union im Jahr 1937.‘
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Die Stärke der Auto Union liegt darin, dass jede einzelne Marke Expertise auf ihrem Fachgebiet einfließen lassen kann. Auf diese Weise entsteht zum Beispiel der Audi Front Typ UW. Sein wichtigstes Merkmal ist der Frontantrieb. Dabei hat man die Erfahrungen von DKW mit dem Vorderradantrieb auf ein Mittelklassefahrzeug übertragen. Als Antrieb dient ein 2-Liter-Sechszylindermotor von Wanderer, die Karosserie der Limousine stammt aus dem Horch Karosseriebau, während die Cabriolets vom renommierten Karosseriehersteller Gläser aus Dresden geliefert werden.
Auch das Nachfolgemodell Audi 920 weist technische Komponenten der anderen Marken auf. Das Fahrgestell, jetzt wieder mit konventionellem Hinterradantrieb, entspricht, wie auch die modern gestaltete Karosserie, im Wesentlichen dem Wanderer W 23. Der elegante Wagen verfügt über einen bei Horch entwickelten Reihen-Sechszylinder-OHC-Motor, während die Hinterachse nach dem DKW Schwebeachsenprinzip konstruiert ist. Im Dezember 1938 laufen die ersten Wagen des neuen Typs im Werk Horch vom Band und etablieren sich in kürzester Zeit erfolgreich auf dem Markt.


Motorsport – Erfolge und Rekorde
Motorsport ist von Beginn an Teil der Unternehmensgeschichte. Mit dem Horch 11/22 PS gelingt ein erster Erfolg bei der der Herkomer-Konkurrenz 1906, weitere gibt es für Audi bei der Österreichischen Alpenfahrt mit dem Audi Typ C in den Jahren 1912 bis 1914. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge zu demonstrieren. Um in den 1930er Jahren den neuen Namen Auto Union bekannt zu machen, engagiert das Unternehmen sich von Beginn an im Motorsport. Unvergessen bis heute: Die Wettkämpfe der Auto Union mit Mercedes-Benz und die Rekordfahrten von Bernd Rosemeyer.

‚Bernd Rosemeyer mit dem Auto Union Typ C beim Eifelrennen am 13. Juni 1937 auf dem Nürburgring.‘
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1933 wird mit Ferdinand Porsche ein Vertrag über die Entwicklung eines Grand-Prix-Rennwagens geschlossen, der im Mai 1934 auf der Avus in Berlin sein Debüt feiert. Dieses Fahrzeug ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich: 16 Zylinder in V-Form mit Roots-Kompressor, Mittelmotor und eine Kurbellenkervorderachse mit Drehstabfederung sind zu dieser Zeit einzigartig.
In den Jahren zwischen 1934 und 1938 wird der Rennwagen kontinuierlich weiterentwickelt und die Leistung von anfänglich 295 PS (Typ A) auf 520 PS (Typ C) gesteigert. Die beeindruckenden Siege auf den internationalen Rennstrecken mit Fahrern wie Hans Stuck, Achille Varzi und Bernd Rosemeyer machen die junge Auto Union schnell weltweit bekannt. Die Duelle der Silberpfeile von Mercedes-Benz und der Auto Union in den 1930er Jahren sind legendär.
Aufsehenerregend ist auch die Weltrekordfahrt von Rosemeyer auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt im Oktober 1937, bei welcher er mit einem stromlinienverkleideten Typ C als erster Mensch auf einer öffentlichen Straße eine Geschwindigkeit jenseits der 400 km/h erreicht.


Zweiter Weltkrieg – eine tiefe Zäsur
Die Entwicklung der Auto Union wird durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und die Einbindung in die Kriegs- und Rüstungsproduktion jäh unterbrochen. Durch die Beschäftigung von rund 17.300 Zwangsarbeitern und 3.700 Häftlingen aus verschiedenen Außenlagern des Konzentrationslagers Flossenbürg ist das Unternehmen tief in das Terrorregime des Nationalsozialismus verstrickt. Nach Kriegsende wird das Unternehmen von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet, die Fertigungsanlagen werden weitgehend demontiert. 1948 wird die Auto Union AG aus dem Handelsregister der Stadt Chemnitz gelöscht.

‚Zwangsarbeiterinnen bei der Montage eines Fahrgestells (1942).‘
Kriegsende – der Neustart in Bayern
Ende 1945 richten in den Westen geflohene Führungskräfte und Mitarbeiter der Auto Union AG in der alten Garnisonsstadt Ingolstadt ein Depot für Ersatzteile ein. Nach der Löschung der Auto Union AG aus dem Chemnitzer Handelsregister entsteht am 3. September 1949 mit der Auto Union GmbH eine von den vorherigen gesellschaftsrechtlichen Bindungen losgelöste und unabhängige Produktionsgesellschaft, die noch im gleichen Jahr die Herstellung von Lieferwagen und Motorrädern der Marke DKW aufnimmt. So beginnt in leerstehenden ehemaligen Militärgebäuden der Fahrzeugbau in Ingolstadt.

‚Einfahrt der Hauptverwaltung der im September 1949 gegründeten Auto Union GmbH in Ingolstadt.‘
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Für die entbehrungsreiche Zeit der Nachkriegsjahre werden einfache, robuste und zuverlässige Automobile und Motorräder benötigt. Daher sind es die bewährten Produkte der Marke DKW mit den typischen Zweitaktmotoren, die im Zeichen der vier Ringe wieder gebaut werden. Modelle wie der DKW F 89 L Schnelllaster und das Motorrad DKW RT 125 W werden auf der technischen Basis der Vorkriegsfahrzeuge entwickelt.
Parallel dazu arbeitet man an einem neuen Personenwagen namens DKW F 89 P, dessen Produktion im Sommer 1950 in einem vorerst nur gepachteten Werk in Düsseldorf anläuft. Aus diesen bescheidenen Anfängen entsteht nach und nach ein Modellprogramm aus Motorrädern in verschiedenen Hubraumklassen und Pkw mit Zwei- und Dreizylinder-Zweitaktmotoren.
Übernahme – die Auto Union als Teil von Daimler-Benz
Der Industrielle Friedrich Flick erwirbt seit 1954 schrittweise große Teile des Gesellschaftskapitals der Auto Union GmbH. Seine Strategie ist es, mittelfristig einen starken Partner für das Unternehmen zu finden. Im April 1958 übernimmt die Daimler-Benz AG 88 Prozent der Geschäftsanteile, im Jahr darauf wird das Ingolstädter Unternehmen zur 100-prozentigen Tochtergesellschaft.

‚Schichtende im 1959 errichteten „Neuen Werk“ an der Ettinger Straße in Ingolstadt.‘
Wiedergeburt - die Marke Audi im Volkswagen Konzern
Mit steigendem Lebensstandard in der Wirtschaftswunderzeit steigen auch die Ansprüche der Menschen - unter anderem auch ans Automobil und die darin verbaute Technik. Durch das zu lange Festhalten am Zweitaktmotor gerät die Auto Union GmbH in eine tiefe Krise. Nach erfolglosen Sanierungsversuchen unter Daimler-Benz wird das Unternehmen 1965 von der Volkswagenwerk AG übernommen. Im gleichen Jahr erscheint das erste Fahrzeug der zur bewussten Abgrenzung von DKW wiederbelebten Marke Audi nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem noch bei Daimler-Benz entwickelten Viertaktmotor. Damit gelingt die technische und wirtschaftliche Trendwende. In einem weiteren Schritt wird 1968 mit dem Audi 100 eine neue Ära eingeläutet. Zum einen ist dieser das erste Modell gänzlich ohne technische Basis von DKW, zum anderen festigt sein Markterfolg die Eigenständigkeit der Auto Union im Volkswagen Konzern.

‚Die Produktion des VW Käfer im Werk Ingolstadt, zusammen mit Audi Fahrzeugen.‘
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Das Beharren auf dem nicht mehr zeitgemäßen Zweitaktmotor und eine erfolglose Modellpolitik lassen die DKW Verkaufszahlen zu Beginn der 1960er Jahre kontinuierlich sinken. In dieser Situation schickt Daimler-Benz den Ingenieur Ludwig Kraus nach Ingolstadt, um einen in Stuttgart entwickelten Vierzylinder-Viertaktmotor für den 1963 vorgestellten Personenwagen DKW F 102 zu adaptieren.
1965 erscheint dieses neue Modell der Auto Union auf dem Markt, erstmals nach dem Krieg mit einem Viertaktmotor. Eine neue Epoche beginnt und diese verlangt nach einer neuen Produktbezeichnung: der traditionsreiche Name Audi erlebt seine Wiederauferstehung. Der Auto Union „Typ Audi“, zunächst ohne weitere Modell-Bezeichnung, wird intensiv beworben und zu einem vollen Erfolg. Die darauf basierende, intern F 103 genannte Baureihe wird, mit einigen technischen und optischen Modifikationen, bis 1972 produziert.
Doch auch in anderer Hinsicht hat in Ingolstadt eine neue Zeit begonnen. Seit 1965 gehört das Unternehmen zum Volkswagen Konzern. Dabei gibt es in Wolfsburg Überlegungen, die Produktionskapazitäten in Ingolstadt ausschließlich für die Fertigung des VW Käfer zu nutzen. Eine eigene Fahrzeugentwicklung wird dem Tochterunternehmen vom neuen Eigentümer zunächst untersagt.
Dennoch lässt sich Ludwig Kraus, inzwischen Entwicklungschef und Mitglied der Geschäftsführung der Auto Union, nicht davon abhalten, im Verborgenen ein neues Modell zu entwickeln, das frei von DKW Einflüssen ist. Dieses erst nachträglich von der Wolfsburger Konzernspitze gebilligte Fahrzeug wird im November 1968 in Ingolstadt der internationalen Presse vorgestellt. Sein Name: Audi 100. Der große Erfolg belohnt diesen Mut. So gelingt es der Auto Union, ihre Selbstständigkeit innerhalb des Volkswagen Konzerns zu bewahren.
Gemeinsame Sache – die Fusion mit NSU
Das Neckarsulmer Unternehmen NSU, Ende des 19. Jahrhunderts als Hersteller hochwertiger Fahrräder bekannt, macht sich im Laufe der Jahre durch die Erweiterung des Produktportfolios auf Motorräder einen Namen. Auch im Automobilbau ist man mit Modellen wie dem NSU Prinz oder den ersten Serienfahrzeugen mit Wankelmotor erfolgreich. Durch die Fusion von NSU und Auto Union entsteht 1969 die AUDI NSU AUTO UNION AG unter dem Dach des Volkswagen Konzerns.

‚Die Produktion des Audi 100 zusammen mit dem NSU Ro 80 im Werk Neckarsulm.‘
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1873 als „Mechanische Werkstätte zum Bau und der Reparatur“ von Strickmaschinen in Riedlingen/Donau von Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet, zieht das Unternehmen 1880 nach Neckarsulm, wo es 1884 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird. 1886 erkennt man die Zeichen der Zeit. Das Fahrrad beginnt seinen Siegeszug und von nun an werden Fahrräder aus Neckarsulm ein Qualitätsbegriff, ab 1892 unter dem geschützten, aus dem Ortsnamen entliehenen Markenzeichen „NSU mit dem Hirschhorn“.
Ab 1900 werden erstmals auch Motorräder hergestellt. 1906 stellt man dazu den ersten „Original Neckarsulmer Motorwagen” der Öffentlichkeit vor, ein kleines Automobil der Mittelklasse mit einem wassergekühlten Vierzylinder-Motor. Bereits 1909 fertigen 1.000 Mitarbeiter 450 Motorwagen, knapp 15 Jahre später bauen 4.070 Mitarbeiter alle zwei Stunden ein Automobil, alle 20 Minuten ein Motorrad und alle fünf Minuten ein Fahrrad. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ist man jedoch gezwungen, den Automobilbau einzustellen und das erst kurz zuvor errichtete Werk in Heilbronn an Fiat zu verkaufen. Neben BMW und DKW ist NSU in den 1930er Jahren eine der bedeutendsten deutschen Motorradmarken und nach der Übernahme der Opel Fahrradfertigung Ende 1936 einer der größten Zweiradhersteller Deutschlands. Während des Zweiten Weltkriegs ist auch NSU in das System der NS-Kriegs- und Rüstungsproduktion eingebunden.
Die Produktion wird nach Kriegsende mit den begehrten NSU Fahrrädern und den bewährten Motorradmodellen NSU Quick, 125 ZDB und 251 OSL aus der Vorkriegszeit wieder aufgenommen. Später folgen so bekannte Modelle wie die NSU Fox, NSU Lux oder NSU Max und machen die NSU Werke zum größten Zweiradhersteller der Welt. Mitte der 1950er Jahre erlebt die Motorradindustrie jedoch einen tiefen Niedergang. Für NSU ist es deshalb unausweichlich, nach Alternativen zu suchen.
Mit dem Kleinwagen Prinz gelingt 1958 der erfolgreiche Wiedereinstieg in den Automobilbau. 1963 wird mit dem NSU/Wankel Spider, dem ersten Serienfahrzeug der Welt mit Kreiskolbenmotor, Automobilgeschichte geschrieben. Auch der 1967 präsentierte NSU Ro 80 gilt in verschiedener Hinsicht als revolutionär und wird im Folgejahr als erster deutscher Pkw zum „Auto des Jahres“ gewählt. Dennoch wird die Kapitaldecke angesichts zahlreicher Herausforderungen dünn, sodass die Fusion mit der Auto Union GmbH unter dem Dach des Volkswagen Konzerns 1969 das Unternehmen auf eine breitere wirtschaftliche Grundlage stellt.


Vorsprung durch Technik – Audi als Innovationstreiber
Mit Blick auf den technisch innovativen NSU Ro 80 entsteht 1971 ein neuer Werbeslogan, der seither für Audi steht: „Vorsprung durch Technik“. Ganz im Sinne des neuen Leitsatzes erscheint 1972 der Audi 80, der mit verschiedenen technischen Neuerungen aufwartet. Unter der Ägide von Ferdinand Piëch als Entwicklungsvorstand wird der Wandel zum technisch-innovativen Automobilhersteller vorangetrieben, unter anderem mit dem Audi 100 der dritten Generation. Gleichzeitig werden neue Qualitätsstandards gesetzt, schrittweise wird die Höherpositionierung der Marke Audi eingeleitet.

‚Plakat mit dem neuen Werbeslogan "Vorsprung durch Technik" aus dem Jahr 1971.‘
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„Vorsprung durch Technik“ ist mehr als ein Werbeslogan. Innovationskraft und technologische Spitzenklasse sind seit Jahrzehnten untrennbar mit der Audi DNA verbunden. Viele wegweisende Innovationen haben seitdem ihren Weg in die Serienproduktion der Vier Ringe gefunden:
- Fünfzylindermotor
- Turbotechnik
- Permanenter Allradantrieb quattro
- Wegweisende Aerodynamik
- TDI-Motor
- Aluminiumtechnologie
- Lichttechnologie


quattro – die Geburt einer Legende
Der im März 1980 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Audi quattro ist ein wesentlicher Schritt bei der Neupositionierung der Marke Audi und steht für „Vorsprung durch Technik“. Hervorragende Traktion durch permanenten Allradantrieb und zwei manuell sperrbare Differentiale prädestinieren den Audi quattro für den Einsatz auf schwierigem Untergrund. Seine Vorzüge kann das Konzept bei erfolgreichen Einsätzen in der Rallye-Weltmeisterschaft unter Beweis stellen.

‚Die Vorstellung des Audi quattro auf dem Genfer Automobilsalon 1980.‘
Rallye und Rundstrecke – eine goldene Zeit im Motorsport
Mit dem Einsatz des quattro Antriebs beginnt 1981 eine neue Ära in der Rallye-Weltmeisterschaft. Doch auch auf der Rundstrecke feiert das revolutionäre Antriebskonzept zahlreiche Erfolge in verschiedensten Rennserien, unter anderem in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft oder im Super Tourenwagen Cup. Das Motorsportengagement von Audi setzt sich fort bei den legendären Langstreckenrennen in Le Mans, wo 1999 eine beispiellose Erfolgsserie beginnt.

‚Hannu Mikkola and Arne Hertz im Audi quattro bei der Rallye Sanremo (1982).‘
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Der Start des Audi quattro bei der Rallye Monte Carlo und der erste Sieg bei der folgenden Schweden-Rallye im Jahr 1981 durch Hannu Mikkola sowie der erste Sieg einer Frau bei einem Weltmeisterschaftslauf bei der Rallye Sanremo durch Michèle Mouton markieren den Beginn einer neuen Epoche in der Rallye-Weltmeisterschaft. Audi untermauert seine mehrere Jahre dauernde Dominanz mit dem Gewinn der Markenweltmeisterschaft 1982, dem Fahrertitel für Hannu Mikkola 1983 und dem Doppelerfolg in der Marken- und Fahrerwertung mit Stig Blomqvist 1984 auf eindrucksvolle Art und Weise. Hinzu kommen öffentlichkeitswirksame Triumphe beim traditionsreichen Pikes Peak Hill Climb in den USA mit dem Höhepunkt eines neuen Streckenrekords durch Walter Röhrl, der 1987 mit dem legendären Audi Sport quattro S1 E2 erstmals unter elf Minuten bleibt.
Auch auf der Rundstrecke sorgt quattro weltweit für Furore – sei es 1988 mit dem Audi 200 quattro TransAm und 1989 mit dem Audi 90 quattro IMSA GTO in den USA, 1990 und 1991 mit den Siegen des Audi V8 quattro in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) oder 1993 bis 1997 mit einer Serie von Titelgewinnen des Audi 80 quattro Competition bzw. des Audi A4 quattro STW in verschiedenen europäischen Ländern im Rahmen des Super Tourenwagen Cup (STW). Die Marke Audi und quattro sind seit dieser Zeit untrennbar mit Erfolgen im Motorsport verknüpft.
Ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte wird seit 1999 beim legendären Langstreckenrennen der 24 Stunden von Le Mans geschrieben. Zwischen 2000 und 2014 siegt Audi insgesamt dreizehnmal. Dabei kommen unterschiedliche technische Motorenkonzepte zum Einsatz, von der Benzindirekteinspritzung FSI im Audi R8 über den Turbodiesel TDI im Audi R10 TDI mit dem ersten Sieg eines Dieselfahrzeugs bis hin zum Hybridantrieb im Audi R18 e-tron quattro. Zahlreiche weitere technische Neuerungen wie LED- und Laser-Licht finden so nach dem Motto „Vorsprung durch Technik“ ihren Weg vom Rennsport in die Serie.
AUDI AG – der Aufstieg ins Premiumsegment
1985 wird mit der Umbenennung des Unternehmens in AUDI AG die Einheit des Firmen- und Markennamens sichergestellt, gleichzeitig wird die Aufwertung des Modellprogramms eingeleitet. Für die Höherpositionierung der Marke ist die Rückverlagerung der Vertriebsverantwortung von Volkswagen zur AUDI AG in organisatorischer Hinsicht ein wichtiger Schritt. Mitte der 1990er Jahre startet Audi mit dem neuen Audi A8 in die automobile Oberklasse. Mit diesen strategischen Maßnahmen und der Einführung neuer Modellbezeichnungen als sichtbares Zeichen bricht für Audi ein neues Zeitalter an.

‚Endabnahme eines Audi A8 (D2) im Werk Neckarsulm.‘
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Zahlreiche technische Innovationen, beispielsweise langlebigere Karosserien dank Vollverzinkung, strömungsgünstiges Design, sparsame direkt einspritzende Dieselaggregate oder gewichtsreduzierende Aluminiumtechnologie, stehen für die weitere Entwicklung von Audi. Seit den 1980er Jahren erschließt Audi den Markt China und erste Audi Fahrzeuge werden dort produziert. Mit der Gründung der Audi Hungaria Motor Kft. 1993 wird mit dem neuen Motorenwerk im ungarischen Györ das internationale Produktionsnetzwerk von Audi weiter ausgebaut.
Gleichzeitig wird das Modellangebot stetig erweitert. Der Audi A3 begründet das neue Segment der Premium-Kompaktwagen. Der Audi A4 und der Audi A6 setzen die Erfolge in der Mittelklasse nahtlos fort und mit den jeweiligen S-/RS-Varianten sportliche Highlights. Der Audi A8 setzt mit dem Aluminium-Leichtbaukonzept ASF in Verbindung mit permanentem Allradantrieb im Premiumsegment neue technische Akzente und erobert Marktanteile in der Oberklasse. Die erste Generation des Audi TT etabliert eine neue Designsprache und ist stilprägend für die folgenden Jahre. Mit dem Audi Q7 und weiteren Q-Modellen wird das boomende Marktsegment der Sport Utility Vehicles erschlossen. Weltweite Verkaufserfolge und die feste Etablierung von Audi im exklusiven Kreis der Premiumhersteller sind der Lohn dieser Anstrengungen.


Audi RS 4 Avant edition 25 years: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 9,9; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 225–224, CO2-Klasse: G (rechtes Fahrzeug).
Audi RS 4 Avant edition 25 years: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 9,9; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 225–224, CO2-Klasse: G (rechtes Fahrzeug).