„Software wird in Zukunft unser wichtigster Hebel für Synergien und Innovationen sein.“

Die neue Strategie beschreibt eine tiefgreifende Transformation für die kommenden Jahre auf unterschiedlichen Ebenen. Wie wollen Sie das realisieren?
Wir haben jetzt Klarheit, worauf wir unsere Kräfte konzentrieren müssen, und gleichzeitig genug Zeit, um den Wandel ordentlich zu gestalten. Nur mit batterieelektrischer Mobilität können wir einen effizienten und effektiven Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Deshalb ist auch Technologieklarheit an dieser Stelle so wichtig. Ebenso wichtig ist, dass jetzt zum Beispiel die Stromnetze ausgebaut werden und Lademöglichkeiten entstehen. Für Audi besteht der Schwerpunkt darin, die Transformation unseres Produktportfolios, der Vertriebsstrukturen und unserer Produktionsstandorte hin zur E-Mobilität weiter voranzutreiben. Damit einher geht, dass für die Mitarbeitenden neue Aufgabenfelder entstehen, wie beispielsweise in der Batteriemontage oder beim Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Und auch darauf bereiten wir uns vor und investieren entsprechend in ihre Qualifizierung.
Digitalisierung wird immer wichtiger in allen Bereichen des Lebens. Das Auto ist hier keine Ausnahme. Wie wollen Sie es schaffen, die Audi Fahrzeuge zu fahrenden Mobile Devices zu machen?
Software wird in Zukunft unser wichtigster Hebel für Synergien und Innovationen sein. Im Softwareunternehmen CARIAD haben wir deshalb als Volkswagen Konzern unsere gesamte Entwicklungskraft gebündelt. Bei CARIAD entstehen gemeinsame Elektronikarchitekturen und ein einheitliches Betriebssystem für alle Konzernmarken. Der Aufbau von CARIAD ist 2021 gut vorangekommen. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Marken und CARIAD als starkem Technologiepartner ist nun formal und strategisch klar geregelt. Jetzt liegt der volle Fokus auf der Umsetzung der Projekte.
Welche Rolle spielt dabei der Markt China?
Wir sehen im chinesischen Markt gerade im Premiumsegment und bei den elektrischen Fahrzeugen enormes Potenzial. 2022 startet der Verkauf von Modellen unseres zweiten Partners SAIC Volkswagen. Damit haben wir ein weiteres Standbein im Markt. Gleichzeitig bauen wir unsere Kooperation mit FAW-Volkswagen aus. Gemeinsam lassen wir noch stärker als bisher die spezifischen Bedürfnisse unserer chinesischen Kund_innen, die sehr viel Wert auf digitale Services legen, in die Produkte einfließen. China ist außerdem an vielen Stellen Technologietreiber – zum Beispiel beim automatisierten Fahren. Wir arbeiten eng mit lokalen Partner_innen und Behörden zusammen und nutzen bereits seit einiger Zeit Testlizenzen für die Erforschung des vollautomatisierten Fahrens in Peking und Wuxi.
Werfen wir einen Blick zurück auf 2021: Was ist richtig gut gelungen, worauf sind Sie stolz?
Ich bin stolz auf unsere Strategie „Vorsprung 2030“. Und zwar sowohl im Hinblick auf das Ergebnis als auch darauf, dass die Strategie mit Beteiligung von Mitarbeitenden aus allen Hierarchieebenen entstanden ist. Mit „Vorsprung 2030“ haben wir jetzt einen fundierten Transformationsplan hin zur E-Mobilität und zu digitalen Geschäftsmodellen sowie einen klaren Pfad für die nächsten Jahre. Ich bin außerdem begeistert, wie das ganze Audi Team in vielen schwierigen Situationen auch im Jahr 2021 zusammengehalten und Herz gezeigt hat. Zum einen bei der Bewältigung der Pandemie im Alltag, zum anderen beim Umgang mit der herausfordernden Versorgungssituation bei den Halbleitern. Das sind der Spirit und der Zusammenhalt, die wir auch für die Zukunft brauchen!
Ein Megatrend ist das automatisierte Fahren. Wie wird das unsere Mobilität verändern?
Für uns ist das automatisierte Fahren eine Schlüsseltechnologie, die den Verkehr sicherer und die Mobilität für unsere Kund_innen komfortabler machen kann. Gleichzeitig gibt es uns die Möglichkeit, Menschen Mobilität zugänglich zu machen, die heute aufgrund von zum Beispiel körperlichen Einschränkungen kein Fahrzeug selbst steuern können. Deshalb treiben wir mit CARIAD die Einführung der Technologie mit Hochdruck voran.
Als eines der Ziele der neuen Strategie „Vorsprung 2030“ möchten Sie die Verkaufszahlen bis 2030 auf über 3 Mio. Modelle pro Jahr steigern. Wie wollen Sie das in die Tat umsetzen?
Das ist ambitioniert, doch mit Blick auf die Marktprognosen und unsere geplante Produkt-Roadmap machbar. Unsere Strategie „Vorsprung 2030“ zielt ganz klar auf Wachstum ab – sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das heißt, dass vor allem die Profitabilität entscheidend ist. Audi hat bewiesen, dass wir hohe Renditen innerhalb unseres strategischen Zielkorridors zwischen 9 und 11 Prozent erwirtschaften können. Mit der stringenten Umsetzung unserer Strategie sowie zunehmenden Konzernsynergien ist für uns langfristig eine nachhaltige Rendite von mehr als 11 Prozent möglich.
Was nehmen Sie sich für die kommenden zwölf Monate vor?
Der Weg zu „Vorsprung 2030“ ist klar beschrieben. Unsere Aufgabe als Audi Team ist es nun, diesen Plan konsequent umzusetzen. Daher arbeiten wir weiter mit voller Kraft an unseren internen Prozessen, insbesondere in der Produktentwicklung, um schnell und flexibel auf sich verändernde Anforderungen reagieren zu können – sowohl auf neue Regularien als auch auf Wünsche unserer Kund_innen.
Strategie "Vorsprung 2030" – So gestaltet Audi die Zukunft
Strategie "Vorsprung 2030"– So gestaltet Audi die Zukunft
Vorsprung durch Technik für die E-Ära
Die E-Mobilitäts-Offensive der Vier Ringe kommt genau zur richtigen Zeit. Klimafreundliche Mobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ab 2027 bietet das Unternehmen in allen Kernsegmenten E-Modelle an. Diese Palette an Elektroautos wird sich vom Wettbewerb abgrenzen, mit einer speziellen Audi DNA und Vorsprung durch Technik in bestimmten Bereichen. Design, Sportlichkeit, Fahrkomfort und Qualität werden einen Unterschied machen. Ergänzend wird Audi seine Stärken in Verarbeitung, Color & Trim und Akustik gezielt ausspielen.
Ein klarer Plan für den letzten und gleichzeitig besten Verbrenner von Audi
Audi beschleunigt seinen Umstieg auf die Elektromobilität. Bereits 2026 bringen die Vier Ringe neue Modelle ausschließlich vollelektrisch auf den Weltmarkt. 2033 stellt Audi weltweit die Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ein. Eine Ausnahme könnte China werden, wo eine längere Produktion in Abhängigkeit von der lokalen Nachfrage untersucht wird. Die letzte Verbrennergeneration kommt mit einem Versprechen: Sie wird die beste sein, die Audi je auf den Markt bringen wird. Diese frühzeitig klar formulierte Antriebsstrategie gibt Planungssicherheit und hilft, Zukunftsinvestitionen gezielt und effizient zu leiten. Begleitet wird dieser technologische Wandel vom größten Transformationsprozess in der Geschichte von Audi. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der erfolgreichen Qualifizierung und Weiterentwicklung betroffener Mitarbeiter_innen.
ESG-Performance als Basis für eine bessere Zukunft
Audi produziert schon heute seine Fahrzeuge an mehreren Standorten bilanziell CO2-neutral1. Nun rückt das Unternehmen Nachhaltigkeit über den gesamten Produktlebenszyklus noch stärker in den Fokus, von der Ressourcengewinnung über den Betrieb des Fahrzeugs bis zur Wiederverwendung der eingesetzten Materialien. Zukünftig soll ESG (Environment – Social – Governance oder übersetzt: Umwelt – Gesellschaft – Unternehmensführung) in allen Unternehmensentscheidungen, Produkten und Dienstleistungen von Audi eine wichtige Rolle spielen. Kriterien für ESG sind vor allem der Klimaschutz, der Umgang mit endlichen Ressourcen, mit der Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden sowie die Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung. Weiter zählt, wie robust die Audi Unternehmenssteuerung zum Beispiel beim Compliance- und Risikomanagement aufgestellt ist. In all diesen Themen lässt sich Audi auch extern bewerten und unterzieht sich 2022 einem international anerkannten ESG-Rating.
Holistisches Ökosystem stellt die User in den Mittelpunkt und schafft bedeutsame und faszinierende Erlebnisse
Audi will die progressive Premiummobilität von morgen noch attraktiver gestalten. Dabei stehen neben dem Fahrzeug zukünftig das holistische Kundenerlebnis und die Integrationsfähigkeit in das Leben der Nutzer_innen im Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund setzt sich Audi intensiv mit den Bedürfnissen der User auseinander. Sie erwarten von Audi faszinierende und bedeutsame Erlebnisse sowie ganzheitliche Lösungen, die sich nahtlos über sämtliche Bereiche ihres Alltags erstrecken. Das Ökosystem für elektrische und perspektivisch auch automatisiert fahrende Autos spielt eine zentrale Rolle in der Transformation und wird ein wesentlicher Schlüssel zur Kundenzufriedenheit und somit zu langfristigen, persönlichen Kundenbeziehungen. Ein elementarer Baustein des Ökosystems ist das Thema „Laden“, das mit Lademöglichkeiten an der heimischen Wallbox, einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit europaweiten Ladepunkten oder mit intelligenter Routenplanung bereits heute erfolgreich umgesetzt wurde. Für den weiteren Ausbau des Ökosystems wird insbesondere das automatisierte Fahren zum Gamechanger. So entstehen eine Vielzahl zusätzlicher Anwendungsfälle, die die Nutzung des Fahrzeugs fundamental verändern werden. Es wird zum persönlichen Experience Device und ist mal Büro, Kino, Ort zur Entspannung und mal ein Raum für Shopping und Gaming. Das Audi Ökosystem fokussiert konsequent auf die User und verbindet das Fahrzeug mit einem breiten Angebot an Services, die alle Lebensbereiche betreffen – online sowie offline. Dadurch entsteht ein ganzheitliches Erlebnis über sämtliche Kontaktpunkte mit der Marke Audi hinweg, das sich nahtlos in das Leben der Nutzer_innen einfügt.
Intelligente Hardware: In Zukunft sind Teile komplett vernetzt und zunehmend aus nachhaltigen Materialien
Mit intelligenter Hardware können Kund_innen ihre Autos zukünftig immer wieder upgraden. So bleiben die Audi Modelle über ihren gesamten Lebenszyklus attraktiv. Dafür möchte Audi seinen Kund_innen zukünftig Teile mit einem intelligenten Informationssystem anbieten, die proaktiv um Erneuerung bitten, falls ein Verschleiß oder Defekt entdeckt wird. Die technische Grundlage dafür bietet die Vernetzung der Fahrzeuge mit einem ausgeklügelten Zusammenspiel von Algorithmen und Sensoren. Zusätzlich wird Audi Bauteile zur Stärkung einer Kreislaufwirtschaft auf Premiumniveau wiederaufbereiten. Nachhaltige Materialien und eine ressourcenschonende Produktion stehen dabei im Fokus. Alle diese Maßnahmen sollen zukünftig auch die Restwerte der Modelle positiv beeinflussen. Gleichzeitig erweitert Audi damit das Angebot im After-Sales-Sektor und will so zusätzliche Umsätze in diesem profitablen Geschäftsfeld erwirtschaften.
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