Ein klares Bekenntnis zu Vorsprung durch Technik
Key Facts
- Elektrifizierung, Digitalisierung und autonomes Fahren wichtigste Entwicklungsschwerpunkte für Audi
- Neue Organisation nach Systemen und Funktionen ermöglicht kürzere, softwarezentrierte Entwicklungszyklen
- 35 Milliarden Euro für zukünftige Fahrzeugprojekte und Technologien
- Wegweisendes E-Modell: Projekt Artemis soll hochautomatisiertes Fahren Level 4 bieten

Oliver Hoffmann ist seit dem 01. März 2021 Vorstand der Technischen Entwicklung der AUDI AG
In diesem Jahr wird der Audi Markenclaim „Vorsprung durch Technik“ 50 Jahre alt. Wie wollen Sie ihn neu aufladen?
Oliver Hoffmann: Elektrifizierung, Digitalisierung und autonomes Fahren sind für mich die wichtigsten Entwicklungsschwerpunkte in den nächsten Jahren. Mit dem Audi e-tron haben wir 2019 gut vorgelegt. In diesem Jahr folgten der e-tron GT und der Q4 e-tron. Mit emotionalen Modellen wollen wir den E-Anteil unserer Flotte von heute sieben Prozent auf ein Drittel in 2025 bringen. Zusätzlich treibt der Volkswagen Konzern den Ausbau der nötigen Ladeinfrastruktur in den Kernmärkten Europa, USA und China voran. Für unsere Kund_innen pilotieren wir in der zweiten Jahreshälfte 2021 eine flexible Schnellladelösung für Nachfragespitzen, ein Premium-Konzept mit Lounge und exklusiver Reservierung, den Audi Charging Hub. Bei den Themen Digitalisierung und Vernetzung sowie beim automatisierten Fahren kooperieren wir mit der CARIAD SE und nutzen so bestmöglich die Synergien im Konzern. Innerhalb der Audi Entwicklung haben wir uns bereits organisatorisch neu aufgestellt, um diesen Themen gerecht zu werden. Systeme und Funktionen strukturieren die Organisation, nicht mehr Bauteile und Fahrzeugklassen. Zusätzlich investieren wir konsequent in die Zukunft: In den nächsten fünf Jahren stecken wir 35 Milliarden Euro insbesondere in zukünftige Fahrzeugprojekte und Technologien. Wir haben unseren strategischen Zielkorridor für die Forschungs- und Entwicklungskostenquote auf sechs bis sieben Prozent erhöht – ein klares Bekenntnis zu „Vorsprung durch Technik“.
Ab wann wird Audi voll auf den E-Antrieb setzen?
Oliver Hoffmann: Das ist stark abhängig von den Kund_innen, der Infrastruktur und den rechtlichen Vorgaben in den unterschiedlichen Märkten. Bei Audi wollen wir die besten Autos mit E-Antrieb und zugleich die besten Verbrennungsmotoren entwickeln. Wir werden keine neuen Grundmotoren mehr entwickeln, jedoch unsere bestehenden Aggregate weiterentwickeln, hin zu mehr Effizienz und Performance. Die größte Herausforderung der kommenden Jahre wird es sein, diese beiden Eigenschaften in allen Fahrszenarien zu bieten. Dabei hilft uns das Mildhybridsystem. Seit mehreren Jahren rollen wir es über die gesamte Fahrzeugflotte aus. Auch Plug-in-Hybride sind ein wichtiger Bestandteil unserer E-Offensive. Sie bieten gerade für Kund_innen im urbanen Raum und für Pendler_innen die Möglichkeit, lokal emissionsfrei zu fahren.
“Mein Ziel ist es, dass wir aus unseren Ideen schnell kundenrelevante Innovationen entwickeln für Produkte mit einer unverwechselbaren Audi DNA.”
Was können wir die nächsten Jahre produktseitig von Audi erwarten?
Oliver Hoffmann: Mein Ziel ist es, dass wir aus unseren Ideen schnell kundenrelevante Innovationen entwickeln für Produkte mit einer unverwechselbaren Audi DNA. Auf der Auto Shanghai haben wir mit dem A6 e-tron concept gezeigt, wohin die Reise geht. Er ist der Vorläufer einer innovativen Familie von Automobilen mit reinem E-Antrieb auf Basis der Premium Platform Electric (PPE). Wir bieten den Kunden damit Premium-Mobilität und Alltagstauglichkeit. Dank Schnellladetechnologie lädt der A6 e-tron concept in nur zehn Minuten 300 Kilometer Reichweite nach. Das erste PPE-Serienmodell von Audi stellen wir 2022 vor. Rund zwei Jahre später zeigen wir unser Projekt Artemis. Dieses wegweisende E-Modell haben wir erstmalig aus dem Innenraum heraus gedacht und gehen es mit schnellen Entwicklungsmethoden an. Es wird die neu entwickelte Softwarearchitektur der CARIAD an Bord haben, die hochautomatisiertes Fahren auf Level 4 ermöglicht. Und es ist mit einer neuen, innovativen Batterietechnologie ausgestattet – der Einheitszelle. Sie wird in weniger als zehn Jahren 80 Prozent der Anwendungen im Volkswagen Konzern abdecken und die Batteriekosten durch eine neue Zellchemie und den verbesserten Herstellungsprozess um bis zu 50 Prozent reduzieren. So werden unsere E-Modelle auch preislich noch attraktiver.
Audi A6 e-tron concept
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