Das sind markante Zahlen – allerdings machen der Vergleich mit den Regionen Europa und China sowie der Blick zum Wettbewerb deutlich: In den USA und in Nordamerika hat Audi sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. „Wir wollen Nordamerika neben Europa und China als drittes Standbein stärken – und so auch global robuster werden“, so Döllner.
Wichtigster Hebel: ein attraktives, auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmtes Produktangebot. Döllner verweist auf zahlreiche Modellanläufe in den Jahren 2024 und 2025: „Wir stärken und verjüngen unser Portfolio substanziell. Das wird uns auch in Nordamerika Schub geben.“ Eine Schlüsselrolle spielen neue E-Modelle, den Anfang machen der Audi Q6 e-tron sowie der Audi A6 e-tron.
Hinzu kommen neue, hocheffiziente Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybride auf der Premium Platform Combustion (PPC). Etwa der neue Audi Q5, dessen dritte Generation ab 2024 in die Märkte eingeführt wird. Vom Vorgänger, der seit 2016 im mexikanischen Werk San José Chiapa gebaut wird, liefen 2023 rund 175.000 Einheiten vom Band. Fast die Hälfte davon entfielen direkt auf die USA, das Premium-SUV war damit 2023 beliebtestes Audi Modell im Markt.
Damit ist die Audi Fertigung in Mexiko ein gutes Beispiel für erfolgreiche Lokalisierung: Eine Produktion nahe an den Endkundinnen und Endkunden sorgt für geringere Logistikkosten, weniger Währungsschwankungen sowie mehr Resilienz – ein zunehmend wichtiger Faktor, gerade vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen und fragiler globaler Lieferketten. Hinzu kommen Zollvorteile: Mexiko bildet gemeinsam mit den USA und Kanada eine nordamerikanische Freihandelszone (USMCA: United States-Mexico-Canada Agreement).
„Wir bekräftigen unser Commitment zur Region Nordamerika und prüfen aktuell weitere Lokalisierungsoptionen“, erklärt Döllner und verweist dabei auf Zusammenarbeitspotenziale im Rahmen der Nordamerika-Strategie des Volkswagen Konzerns – auch in Themenfeldern wie beispielsweise Batteriefertigung und Ladeinfrastruktur. „Mit der Umstellung auf BEV-Fahrzeuge bietet sich in Nordamerika eine einzigartige Chance“, so Döllner. Diese gilt es konsequent zu nutzen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an den notwendigen strategischen Weichenstellungen, um den Markt optimal zu erschließen.“