Solche Fehleinschätzungen gilt es in jedem Unternehmen zu vermeiden. Wie können wir den Unconscious Biases im Arbeitsalltag entgegenwirken?
Wadé: Wenn ich von den Unconscious Biases erzähle, ist die Reaktion häufig: „Hab ich das auch?“. Ja, das hat jeder. Andernfalls wäre es auch nicht normal. Gerade wir im Diversity Management müssen an dieser Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Angst nehmen und ihnen helfen, sich der eigenen Vorurteile und deren Auswirkungen bewusst zu werden. So kann man am besten lernen, damit umzugehen.
Sander: Wir müssen uns nicht dafür schämen, Vorurteile zu haben. Es sind Vereinfachungen, die wir im täglichen Leben brauchen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können. Diese Automatik unseres Gehirns ist notwendig, um dem wachsenden Workload und den immer höher werdenden Anforderungen standzuhalten.
Wadé: Man fällt bessere Entscheidungen und arbeitet besser gemeinsam im Team, wenn man seine Denkmuster und Schubladen kennt und weiß, in welchen Situationen man sich leicht davon beeinflussen lässt. Das Bauchgefühl auch mal hinterfragen und versuchen, Urteile anhand von Fakten zu fällen und nicht anhand von Annahmen – das ist der richtige Ansatz.
Sander: Gerade bei der Personalauswahl ist es wichtig, bewusst daran zu denken und seine Muster zu reflektieren. Sonst läuft man Gefahr, lauter Mini-Mes auszuwählen.