Audi schließt Kreise

Reduce, reuse, recycle, rethink: Audi verfolgt die Vision einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft. Kann das gelingen? 2019 erforschte Audi vielversprechende Ansätze – und stellte fest: Die Richtung stimmt.

04.06.2020 Lesezeit: 4 min

Nicht ein geschlossener Kreis, sondern viele entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Automobils: Experten bei Audi identifizieren und analysieren Potenziale und Herausforderungen der Circular Economy.
Nicht ein geschlossener Kreis, sondern viele entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Automobils: Experten bei Audi identifizieren und analysieren Potenziale und Herausforderungen der Circular Economy.

Kreislaufwirtschaft bei Audi

“Es geht darum, dass wir bei Audi zukunftsfähige Geschäftsmodelle finden, von deren Realisierung am Ende alle Stakeholder profitieren.”

Dennis Christian Meinen, Experte für Circular Economy

Wenn Dennis Christian Meinen von seiner Arbeit berichtet, bekommen Zuhörer schnell das Gefühl, er arbeite an der Quadratur eines Kreises. „Eine der zentralen Herausforderungen in diesem Jahrhundert ist die Entkopplung des Wirtschaftswachstums von einem übermäßigen Ressourcenverbrauch – bei gleichzeitiger Steigerung der durchschnittlichen Lebensqualität und der Senkung der Emissionen.“ Und ehe man den Experten für Circular Economy (kurz CE) fragen kann, ergänzt er mit einem Lächeln: „Ja, die Frage, wie eine Circular Economy implementiert werden kann, bewegt Wirtschaftsexperten auf der ganzen Welt. Und mich hat es auch schon die ein oder andere Nacht gekostet. Aber das ist es wert – es geht ja darum, dass wir bei Audi zukunftsfähige Geschäftsmodelle finden, von deren Realisierung am Ende alle Stakeholder profitieren.“

Hilfe in Form von guten, neuen Ideen ist dringend notwendig. Denn die Fakten zeigen schon seit Langem, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Seit 1971 verbraucht die Weltbevölkerung aufgrund vorherrschender Konsum- und Verhaltensmuster nachwachsende Rohstoffe schneller, als sie von der Erde und ihren Ökosystemen pro Jahr regeneriert und reproduziert werden können.

Kreisläufe schließen

Das Problem: Ein Wirtschaftssystem, das auf Wachstum und der kontinuierlichen und sogar steigenden Förderung von Primärrohstoffen basiert, kann auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen nicht nachhaltig sein. Eine Lösung der Problematik unter der Prämisse, den Lebensstandard nicht wesentlich abzusenken und in Entwicklungsländern weiterhin ein wirtschaftliches Wachstum und einhergehend verbesserte soziale Bedingungen zu ermöglichen, besteht aus Sicht von Audi im Schließen von Kreisläufen. Der Paradigmenwechsel weg vom linearen Wirtschaftssystem bietet dabei sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer und gesellschaftlicher Sicht Potenziale.

„Die Audi Nachhaltigkeitsstrategie bewertet und verfolgt vielfältige Ansätze für eine Implementierung von Kreisläufen in die automobile Wertschöpfungskette: angefangen bei der Entwicklung und Materialbeschaffung, über die Herstellung bis zur Vermarktung von Produkten, der Nutzung und deren Verwertung“, sagt Dennis Christian Meinen.

2019 haben wir vor allem dafür genutzt, das Thema CE ganzheitlich zu analysieren und nächste Schritte vorzubereiten.

Dennis Christian Meinen, Experte für Circular Economy

Kann sich der Aufwand rechnen? Auch das ist ein unter Wirtschaftsexperten häufig diskutiertes Thema. Zahlreiche Diskussionen betonen das große wirtschaftliche Potenzial von Zirkularität. Für den EU-Wirtschaftsraum werden laut der Ellen MacArthur Foundation Nettoeinsparungen von über 600 Milliarden US-Dollar durch Maßnahmen wie ökologisches Produktdesign, Abfallvermeidung oder ­Weiterverwendung ­prognostiziert – bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Das ist aber nur möglich, wenn wirklich alle Maßnahmen umgesetzt werden.

Recyclingquote im Blick

Zum gesellschaftlich wichtigen Thema Recycling gibt es klare Gesetze: Die deutsche Altfahrzeug-Verordnung schreibt beispielsweise seit 2015 vor, dass mindestens 95 Gewichtsprozent bezogen auf das Fahrzeugleergewicht aller pro Jahr überlassenen Altfahrzeuge wieder verwendet bzw. verwertet werden. Im Prinzip ist bei einem schrottreifen Fahrzeug kein (Bau-)Teil nutzlos.

Durch die Steigerung des Umweltbewusstseins bei vielen Verbrauchern – das sich unter anderem auf den Anstieg öffentlicher Debatten zum Thema Nachhaltigkeit zurückführen lässt – haben auch die Themen Recycling und Wiederverwendung an Wichtigkeit gewonnen. Auf diesen Feldern hat Audi bereits einige Erfolgsprojekte vorzuweisen, etwa den „Aluminium Closed Loop“ in der Produktion (Seite 65) oder die industrielle Aufbereitung von Gebrauchtteilen in Originalteilequalität.

Darüber hinaus engagiert sich Audi u. a. in der „Global Battery Alliance“. Ziel: die Etablierung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batterien, beginnend beim Rohstoffabbau bis hin zum nachhaltigen Recycling.

Ganzheitliche Geschäftsmodelle

“Das tolle an CE aus meiner Sicht ist zudem: Sie ist Innovationstreiber und hat das Potenzial, die Umsetzung weiterer Initiativen zu fördern.”

Dennis Christian Meinen, Experte für Circular Economy

Um alle Potenziale der CE zu verstehen, analysierte Audi im Berichtsjahr 2019 alle denkbaren CE-Geschäftsmodelle entlang des gesamten Lebenszyklus des Fahrzeuges aus gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Blickwinkeln. Auf Basis der Erkenntnisse werden aktuell zum Beispiel Szenarien diskutiert, wie das klassische Geschäftsmodell im Sinne der CE schon bald erweitert werden kann – mit einem Benefit für alle Beteiligten.

Dennis Christian Meinen: „Die durchgehende direkte Produktverantwortung entlang des gesamten Produktlebenszyklus ist eine Grundvoraussetzung, damit alle möglichen Potenziale im Sinne der Nachhaltigkeit genutzt werden.“ Durch die Sicherstellung der Umweltverträglichkeit der Produkte kann zudem die positive Reputation des Unternehmens gesteigert werden.

Neue Kraft aus alten Zellen

Das Batterie-Recycling ist für Audi ein wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Elektromobilität. Audi hat im Berichtsjahr 2019 eine strategische Forschungskooperation beim Batterie-Recycling erfolgreich weitergeführt. Das Ergebnis: Mehr als 90 Prozent des Kobalts und Nickels aus den Hochvoltbatterien des Audi e-tron lassen sich wiedergewinnen.

Daher startet das Unternehmen nun eine weitere Phase und erprobt einen geschlossenen Kreislauf für Kobalt und Nickel: Gemeinsam wollen Audi und ein Partner die aus dem Batterie-Recycling wiedergewonnenen Rohstoffe in neuen Batteriezellen einsetzen. Für den Umgang mit gebrauchten Hochvoltbatterien entwickeln Audi und Volkswagen vielfältige weitere Konzepte. Wenn eine Batterie über Jahre hinweg einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ladekapazität eingebüßt hat, kann sie zum Beispiel außerhalb eines Pkw weiter genutzt werden.

Unter den vielen Verwendungsmöglichkeiten, die Audi diesbezüglich im Blick hat, erprobte das Unternehmen im Berichtsjahr 2019 u. a. den Einsatz in Gabelstaplern und Zugmaschinen im Stammwerk Ingolstadt und die Verwendung der Batterien als stationären Energiespeicher auf dem EUREF-Campus Berlin.

Audi Nachhaltigkeitsbericht 2019

Weitere Informationen zu Circulal Economy lesen Sie im neuen Audi Nachhaltigkeitsbericht.

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