Audi quattro

quattro im Rallyesport

Audi schrieb mit dem quattro Geschichte: Der Allradantrieb sorgte ab 1981 im Motorsport für Furore. Der Audi quattro entwickelte sich rasch zu einem Sieger. Mehr noch: Audi führte damit einen Paradigmenwechsel herbei, denn die Konkurrenz sah sich gezwungen, nachzuziehen. Bis heute ist Allradantrieb der Maßstab in der Rallye-Weltmeisterschaft. 1984 bot Audi erstmals den Allradantrieb in allen seinen Baureihen an.

Technische Revolution

Bereits bei seinem Debüt gewann der Audi quattro im Januar 1981 die Jänner-Rallye in Österreich. Im Februar folgte in Schweden mit dem Fahrerteam Hannu Mikkola/Arne Hertz auch der erste Sieg bei einem Weltmeisterschaftslauf. Als ihre Teamkolleginnen Michèle Mouton/Fabrizia Pons im Oktober die Rallye San Remo gewannen, war der erste Sieg eines Damenteams perfekt. Bis 1984 setzte Audi auf den quattro mit langem Radstand. 1982 gewann das Unternehmen erstmals die Markenweltmeisterschaft, 1983 waren Hannu Mikkola/Arne Hertz die ersten Weltmeister mit einem allradangetriebenen Auto.

Audi quattro

Hannu Mikkola/Arne Hertz auf ihrem Weg zum Sieg bei der Rallye Schweden 1981

Zweite Generation

Parallel zum Audi quattro kam ab Mai 1984 auch der Audi Sport quattro mit kürzerem Radstand und neuem Vierventilmotor zum Einsatz. Stig Blomqvist/Björn Cederberg waren in dem ursprünglichen Modell mit langem Radstand ebenso wie in der verkürzten Variante im Einsatz und setzten sich im Titelkampf durch. Gleichzeitig ging zum zweiten Mal die Markenwertung an Audi. Im Jahr 1985 debütierte der Audi Sport quattro S1 E2 mit seiner spektakulären Aerodynamik und weiteren technischen Neuentwicklungen. Walter Röhrl/Christian Geistdörfer feierten einen herausragenden Sieg bei der Rallye San Remo. Insgesamt hat Audi von der Gruppe 4 bis zum Ende der Gruppe-B-Ära 23 einzelne Weltmeisterschaftsläufe gewonnen.

Audi Sport quattro S1

Platz eins bei der Rallye San Remo 1985 für Walter Röhrl/Christian Geistdörfer

Audi Sport quattro S1Audi Sport quattro S1

Gipfelsturm

Abseits der Rallye-Weltmeisterschaft erwies sich der Audi quattro auch beim wohl berühmtesten Bergrennen der Welt als exzellenter Sprinter. Nach den Anfängen des Amerikaners John Buffum im Audi quattro fand auch Audi Sport Gefallen an dem berühmten Gipfelsturm zum Pikes Peak in Colorado in den USA. 1984 gewann Werksfahrerin Michèle Mouton im Audi Sport quattro die Rallye-Klasse, 1985 gelang ihr mit diesem Modell erstmals der Gesamtsieg. Ein Jahr später gewann Bobby Unser in der E2-Version das „Race to the Clouds“. Mit einer nochmals extremeren Version gelang Audi 1987 nicht nur der Hattrick. Walter Röhrl stellte mit einer Zeit von 10.47,85 Minuten einen neuen Rekord auf dem abenteuerlichen Kurs auf, der keinerlei Streckensicherung an den Abhängen des 4.301 Meter hohen Bergs aufwies.

Audi Sport quattro S1

Walter Röhrl und der Audi Sport quattro S1 beim Pikes Peak Bergrennen 1987

Zurück zur Seriennähe

Nicht nur in der Gruppe B schrieb Audi Geschichte. Der Audi 200 quattro – damals die größte Limousine in der Modellpalette des Unternehmens – war 1987 in der Gruppe A das Auto der Wahl. Audi bestritt mit dem rund 240 PS starken Rallyeauto ausgewählte Meisterschaftsläufe, darunter die Rallye Monte Carlo und die Safari-Rallye in Kenia. Nach Platz drei beim Debüt in Monte Carlo von Walter Röhrl/Christian Geistdörfer gelang Hannu Mikkola/Arne Hertz in Ostafrika der Sieg vor ihren deutschen Teamkollegen. Damit bleibt erneut ein Meilenstein in der Geschichte des Rallyesports mit den vier Ringen verbunden: Zum ersten Mal gewann ein Auto mit Allradantrieb den als unerbittlich geltenden 4.000-Kilometer-Wettbewerb durch Kenia.

Audi 200 quattro

Sieg für den Audi 200 quattro mit Hannu Mikkola/Arne Hertz bei der Safari-Rallye 1987

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