Audi R10 TDI

Le Mans

Der Einstieg in die Welt der Sportprototypen ab 1999 stand für eine Blütephase des Motorsport-Programms von Audi. Die 24 Stunden von Le Mans erzeugten nicht nur ein weltweites Interesse. Ausdauer, Hochtechnologie und zunehmend auch serienrelevante Effizienzentwicklungen bestimmten den Sport. Die Baureihen R8, R10 TDI, R15 TDI und die einzelnen Baustufen des Audi R18 verhalfen der Marke in Le Mans zu einer Siegquote von 72 Prozent. Ein neuer Distanzrekord bei diesem 24-Stunden-Rennen, historische Bestleistungen wie die ersten Siege eines Dieselantriebs und eines Hybridsportwagens, dazu Meisterschaftssiege in der American Le Mans Series, der Le Mans Series in Europa und der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC komplettieren die erfolgreiche Sportwagen-Bilanz der vier Ringe.

13 Le-Mans-Sieger von Audi13 Le-Mans-Sieger von Audi

Audi R8

Auf Anhieb ein großer Wurf

Begonnen hat die Geschichte von Audi in Le Mans mit zwei Modellen: Der Roadster Audi R8R und das Coupé R8C repräsentierten die Marke beim Debüt 1999. Auf Anhieb erzielte der Roadster in einem stark besetzten Rennen mit Platz drei ein Podiumsresultat. Aus den Erkenntnissen des ersten Einsatzes entwickelte Audi bereits für die Saison 2000 den Nachfolger mit dem Namen R8. Dieses Modell sollte der erfolgreichste Sportprototyp der Neuzeit werden. Ihm gelangen 63 Siege in 80 Sportwagenrennen, darunter fünf Erfolge in Le Mans zwischen 2000 und 2002 sowie 2004 und 2005. Die Titel in der American Le Mans Series seit 2000 sowie in der europäischen Le Mans Series 2001 und 2004 ergänzten die Bilanz. Eine prägende Innovation war der 2001 erstmals eingesetzte TFSI-Antrieb. Diese Benzin-Direkteinspritzung optimierte den Verbrauch und das Ansprechverhalten des Rennwagens.

Audi R8C und Audi R8R

Der Audi R8C und der Audi R8R beim Testtag für die 24 Stunden von Le Mans 1999

Audi R8

Le Mans 2000: Sieg für das Audi Sport Team Joest mit dem Audi R8 und den Fahrern Frank Biela/Tom Kristensen/Emanuele Pirro

Audi R10

Historischer Meilenstein

Das Nachfolgemodell Audi R10 TDI besaß einen Dieselantrieb, was in der Welt der Sportwagen eine ungewöhnliche Innovation darstellte. Mehr als 650 PS leistete das V12-TDI-Aggregat mit 5,5 Litern Hubraum. Der äußerst drehmomentstarke und effiziente Motor bereitete den Fahrern viel Freude. Der Antrieb verlangte den Ingenieuren alles ab, denn die Motortechnik beeinflusste auch das gesamte Fahrzeugkonzept mit Schwerpunkt, Kühlung, Aerodynamik, Antriebsstrang, Gewichtsverteilung und weiteren Aspekten. Der R10 TDI blieb zwischen 2006 und 2008 bei den 24 Stunden von Le Mans ungeschlagen, darunter der unvergessliche Sieg 2008 nach einem intensiven Wettbewerb mit Peugeot. Auch in der American Le Mans Series gingen die Titel in dieser Phase an Audi, ebenso 2008 in der europäischen Le Mans Series.

V12 TDI-Motor des Audi R10 TDI

Der V12 TDI-Motor des Audi R10 TDI

Audi R10 TDI

Le Mans 2006: Sieg für das Audi Sport Team Joest mit dem Audi R10 TDI und den Fahrern Frank Biela/Emanuele Pirro/Marco Werner

Audi R15

Der Rekordhalter

Der Audi R15 TDI stellte die nächste Generation der Le-Mans-Sportwagen mit den vier Ringen dar. Ein modernes aerodynamisches Durchströmungskonzept der Karosserie, der auf zehn Zylinder verkleinerte TDI-Antrieb, seine Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) sowie die Lithium-Ionen-Batterie für das Bordnetz zählten zu den Innovationen. Nach Platz 3 in Le Mans beim Debüt 2009 schrieb Audi ein Jahr später Geschichte an der Sarthe: Die Marke brach mit 397 zurückgelegten Runden einen 39 Jahre alten Distanzrekord. Die von Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller erreichten 5410,7 Kilometer sind bis heute unerreicht. Mit dem R15 TDI endete die Ära der 5,5-Liter-Dieselaggregate. Ab dem Folgejahr mussten die Antriebe mit nur noch 3,7 Liter Hubraum um ein Drittel kleiner ausfallen. Ebenso war es der letzte offene Audi an der Sarthe.

Audi R15 TDI

Der Audi R15 TDI bei den 24 Stunden von Le Mans 2009

Audi R15 TDI

Le Mans 2010: Sieg für das Audi Sport Team Joest mit dem Audi R15 TDI und den Fahrern Timo Bernhard/Romain Dumas/Mike Rockenfeller

Audi R18

Innovationen für die Zukunft

Wie kein anderer Sportprototyp zuvor beschleunigte der R18 ab 2011 die Entwicklung serienrelevanter Technologien. Bereits der ultra-Leichtbau der ersten Baustufe des Coupés stand im Einklang mit einem neuen Programm von Audi, den ultra-Technologien für effizientere Serienautomobile. Der R18 mit dem kompakten V6-TDI-Aggregat erzielte 2011 den zehnten Sieg von Audi in Le Mans.

Audi R18 e-tron quattro

Die Vorstellung des Audi R18 TDI vor der Saison 2011

Hybrid-Sensation

Ein Jahr später schrieb die Marke einmal mehr Geschichte. Mit dem R18 e-tron quattro schlug Audi den Weg der Elektrifizierung im Motorsport ein. So gelang 2012 der erste Erfolg eines Hybridsportwagens in Le Mans. Nach dem Prinzip der Zugkraftaddition trieb ein V6-TDI-Motor die Hinterräder an, während der Hybridantrieb die Energie an der Vorderachse rekuperierte und wieder einspeiste. 2013 setzte sich Audi erneut durch, diesmal mit einem verbesserten R18 e-tron quattro. Eine grundlegend neu entwickelte Generation des R18 erfüllte ab 2014 höhere Sicherheitsstandards und trat erstmals unter einem restriktiven Reglement mit Energielimit an. Es begrenzte den Verbrauch pro Rennrunde rigoros und unterwarf dieses Kriterium einer Echtzeitüberwachung. Zum dritten Mal in Folge gewann Audi das größte Langstreckenrennen mit Hybridantrieb. Damit wuchs die Bilanz auf insgesamt 13 Siege für die vier Ringe.

Audi R18 e-tron quattro

Ein Blick in den Audi R18 e-tron quattro

Erprobung neuer Technologien

Auch in vielen weiteren Bereichen waren die Prototypen wegweisend: Der digitale Rückspiegel mit AMOLED-System verbesserte die Sicht für die Fahrer und hilft heute in der Großserie, die Stirnfläche von Automobilen zu verkleinern. So lässt sich die gerade bei der E-Mobilität so wichtige Reichweite vergrößern. Erstmals besaß der Audi R18 auch Voll-LED-Scheinwerfer mit Matrix-Lichtfunktionen. Das Audi Laserlicht ergänzte ab 2014 die Innovationen im Bereich Licht und Sicht und zählt inzwischen auch zu den angebotenen Lichttechnologien für Serienmodelle.

Audi R18

Der Audi R18 e-tron quattro 2014 mit dem Audi Laserlichtsystem

Audi R18 TDI

Le Mans 2011: Sieg für das Audi Sport Team Joest mit dem Audi R18 TDI und den Fahrern Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer

Galerie

Audi R8C

Audi R8

Audi R10 TDI

Audi R18 TDI