CO₂-Einsparungen im Audi Autohaus
Bis spätestens 2050 möchte der Audi Konzern unternehmensweit bilanzielle CO₂-Neutralität1 erreichen. Von großer Bedeutung wird dabei sein, die Handels- und Servicestandorte weltweit mit auf den Weg zu nehmen. Die Haupttreiber für CO₂-Emissionen im globalen Händlernetz sind der Stromverbrauch und die Wärmeerzeugung. Deshalb unterstützt die AUDI AG ihre Partnerunternehmen im Handel unter anderem mit Projekten wie dem e-readiness Check oder der Planung und Umsetzung von Photovoltaik(PV)-Carports.
Eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Dekarbonisierung des Audi Konzerns voranzutreiben, ist die Ausrichtung auf eine batterieelektrische Mobilität. Bis 2027 will die Marke mit den Vier Ringen in allen Kernsegmenten ein rein elektrisches Fahrzeug im Portfolio anbieten. Dies hat sowohl im Service als auch im Verkauf für die Händler_innen Veränderungen zur Folge. Insbesondere der erhöhte Strombedarf und der Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur gewinnen für die Handelsbetriebe an Bedeutung. Im Jahr 2023 hat Audi daher das Angebot des sogenannten e-readiness Checks für die Händler_innen ins Leben gerufen. Für jeden Audi Handelsstandort wird anhand einer umfangreichen Datenanalyse durch eine externe Agentur der aktuelle Stand der Ladeinfrastruktur bewertet. Beispielsweise werden die Anzahl und die Dauer der Ladevorgänge pro Tag an den vorhandenen Ladesäulen betrachtet. Auf Basis dieser Ist-Analyse wird ein Soll-Zustand abgeleitet. Dieser umfasst zukünftige Anforderungen in Bezug auf die Stromversorgungshardware, die Ladehardware und die Ladekapazitäten. Jedem teilnehmenden Autohaus wird anschließend ein individueller Implementierungsplan zur Erfüllung des Soll-Zustandes zur Verfügung gestellt. Die Erkenntnisse aus den bereits durchgeführten e-readiness Checks stehen zusammengefasst in einer Guideline allen Handelsbetrieben weltweit zur Verfügung. Der Check wurde 2023 bereits in zwölf Märkten und in über 600 Handelsbetrieben in Europa erfolgreich durchgeführt. Weitere Märkte in Europa sowie in den Regionen Mittelamerika und Mittlerer Osten werden im Laufe des Jahres 2024 folgen.
Neben der Analyse zum Ausbaupotential im Rahmen des e-readiness Checks wird auch der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur an sich vorangetrieben. So wurden bereits im Jahr 2022 in zwölf europäischen Märkten mit schwach ausgebauter HPC(High-Power-Charging)-Infrastruktur 111 HPC-Ladepunkte von den Händler_innen in Zusammenarbeit mit den Ladepunkt-Anbietern installiert und durch Audi zum Teil finanziell unterstützt. Dies bietet allen Kund_innen vollelekrischer Fahrzeuge eine erhöhte Verfügbarkeit von Ladepunkten.
Einen Beitrag zur Stromgewinnung bei den Händlern leistet das Solar-Carport. Es kann beispielsweise auf dem Gelände der Autohäuser, als Teil einer Gebrauchtwagenausstellung oder als Ladestation verwendet werden. Durch eine mit PV-Paneelen ausgestattete Dachfläche bietet die zeitgemäße Dachkonstruktion nicht nur Schutz vor Regen und Sonne, sondern trägt auch zur Erzeugung von erneuerbarer Energie für das Autohaus bei. Sein klares Design vermittelt den Besucher_innen deutlich die Progressivität der Marke Audi.
Zwei Solar-Carports in Kanada und Spanien wurden bereits fertiggestellt – mit Planungs- und Umsetzungssupport seitens Audi. Zwei weitere befinden sich in Frankreich im Bau. Ähnliche Projekte sind weltweit in Planung.
Darüber hinaus engagiert sich der Audi Konzern im Mehrmarkenprojekt „goTOzero RETAIL“ innerhalb des Volkswagen Konzerns. Hier wird das Ziel verfolgt, die CO₂-Emissionen des Handelsnetzwerks des Volkswagen Konzerns zu reduzieren und die ganzheitliche Umweltperformance hinsichtlich Wasser, Heizung, Strom und Abfall der einzelnen Betriebe zu verbessern. Audi ist daran maßgeblich beteiligt. Der CO₂-Fußabdruck der Handelsbetriebe soll – ausgehend von 2020 als Basiswert – bis 2030 um mindestens 30 Prozent, bis 2040 um mindestens 55 Prozent und bis 2050 um mindestens 75 Prozent gesenkt werden.
Im Rahmen dieses Projektes wurde innerhalb des Volkswagen Konzerns ein Zertifizierungssystem entwickelt, welches an bestehenden Rating-Systematiken angelehnt und auf die Eigenheiten eines Autohauses angepasst wurde: die „goTOzero RETAIL Zertifizierung“. Sie ermöglicht den Handelsstandorten, ihre aktuellen Umweltleistungen zu dokumentieren, sie langfristig zu optimieren und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Das Ziel der Zertifizierung ist es, Anreize für Händler_innen zur fortlaufenden Reduzierung solcher Auswirkungen auf die Umwelt wie CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch oder Flächenversiegelung zu schaffen. Beispiele dafür sind der Bezug von Grünstrom, welcher zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen stammt, die Erzeugung von eigenem regenerativem Strom oder die intelligente Steuerung der Heizung und der Beleuchtung
Keine bislang existierende Zertifizierungsmethodik deckte die relevanten Aspekte eines Autohauses vollumfänglich ab. Daher wurde für die „goTOzero RETAIL Zertifizierung“ ein eigener Ansatz entwickelt, der speziell auf die Umweltaspekte von Autohäusern zugeschnitten ist. Im „goTOzero RETAIL“-Zertifizierungsprozess werden nur Umweltkriterien geprüft, die Händler_innen direkt beeinflussen können. Es gibt 69 dieser Kriterien, die sich jeweils an einer der vier Selbstverpflichtungen der Nachhaltigkeitsstrategie „regenerate+“ des Volkswagen Konzerns orientieren: Klimaschutz, Ressourcenschonung, Bewahrung von Ökosystemen und Einhaltung von Umweltvorschriften. Diese Kriterien werden vor Ort beim Handels- und Servicepartnerunternehmen durch ein neutrales, unabhängiges Audit bewertet. Die Zertifizierung wird bisher in zwölf Märkten weltweit umgesetzt (Stand: 2023). Bereits zwei Betriebe konnten das Bronze-Level, vier das Silber-Level und vier die Auszeichnung Gold erreichen. Weiterführende Informationen dazu erhalten Sie hier.
Darüber hinaus können die Händler_innen weitere Angebote für Maßnahmen zur Dekarbonisierung nutzen. Die Grundlage dafür bildet seit 2022 die jährliche Erfassung des CO₂-Fußabdrucks des gesamten Handels- und Servicenetzes. Aufbauend darauf stehen Handbücher, Schulungen und Marketingmaterialien zur Verfügung, die aufzeigen, wie und in welchen Bereichen der Handelsbetriebe sich der Energieverbrauch, CO₂-Emissionen und Kosten senken lassen.
Des Weiteren befindet sich derzeit ein Konzept zur Energie- und Ressourcenberatung in Entwicklung und soll im Laufe des Jahres 2024 allen Märkten zur Verfügung stehen. Diese Beratung findet durch eine zertifizierte Energieberatung vor Ort statt und umfasst weitere Maßnahmen zur Energieeffizienz, die individuell auf den jeweiligen Händler zugeschnitten werden. Außerdem strebt der Volkswagen Konzern eine größtmögliche Nutzung erneuerbarer Energiequellen von Händlern an, sofern dies sowohl wirtschaftlich darstellbar als auch technisch machbar ist.
