Doch es sind nicht nur Strom- und Wärmeverbräuche, die live erfasst werden. Zunächst werden Daten aus verschiedenen Quellen in einem einheitlichen Datenformat gesammelt, zum Beispiel Daten der gefertigten Komponenten, Energiedaten aus Lackierkabinen oder Schweißzangen, Daten aus Verbräuchen durch Beleuchtung oder Belüftung in den Gebäuden sowie Umweltdaten, beispielsweise Außentemperaturen. Mit 500 Mio. Daten aus den vorangegangenen Jahren werden statistische Modelle aufgebaut, die eine Voraussage ermöglichen, wie sich der Verbrauch aufgrund der Vergangenheitswerte verhalten sollte. „Dieser dient uns dann als Referenzpunkt in der Optimierung des Energieverbrauchs. Verlässt der aktuelle Verbrauch seinen Toleranzbereich, ist dies erst mal ein ungewöhnlicher Verbrauch“, zeigt Tontsch auf.
Die Daten helfen somit, sogenannten Mehr- oder Minderverbrauch leichter zu entdecken. Tontsch erläutert: „Da wir dies für Hunderte Energiezähler analysieren, können wir Verbrauchsanomalien auf Anlagen herunterbrechen und die Meldung gezielt den relevanten Personen zusenden. Diese kennen ihre Anlagen schließlich am besten und können somit einschätzen, wie die Abweichung einzuordnen ist. Ein Minderverbrauch könnte auf eine effizientere Einstellung der Anlage hindeuten und ein Mehrverbrauch auf eine Anlage, die gelaufen ist, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre.“ Selbst minimale Abweichungen fallen dank des Tools auf und es kann entsprechend nachgebessert werden.