Nun haben Sie Aktivitäten aus den Bereichen Soziales und Governance angeführt. Was tun Sie für ökologische Nachhaltigkeit?
Klewitz: Eine Menge. Wir reduzieren sukzessive und kontinuierlich CO2 in unserer Lieferkette. Wir fordern den Einsatz von Grünstrom bei unseren Partnerunternehmen ein, schließen Materialkreisläufe und erhöhen den Anteil an Sekundärmaterial dort, wo es eine große Auswirkung hat – etwa bei Aluminium.
Hand aufs Herz: Funktioniert es, immer integer zu sein?
Neidlein: Natürlich ist es unbequem, standhaft zu sein und manchmal bedeutet es auch, einen persönlichen Vorteil aufzugeben. In einem großen Unternehmen sind Zielkonflikte an der Tagesordnung. Die große Kunst ist es, das eigene Verhalten an dem großen Ganzen, dem übergeordneten guten Zweck auszurichten und an diesem mitzuwirken. Dafür braucht es das richtige Mindset. Dazu gehört beispielsweise, die Bereitschaft und Verantwortung, sich selbst zu hinterfragen und anzusprechen, wenn etwas nicht funktioniert. Dabei ist es wichtig, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Nur so entwickelt sich ein Unternehmen und die Kultur weiter und das zahlt sich am Ende auch in den Ratings aus. ESG lohnt sich für alle.
Klewitz: Für mich persönlich ist ein stabiler und gesunder, innerer Wertekompass entscheidend. Ich möchte mich mit meinen Entscheidungen wohl fühlen. Das ist auch unabdingbar für meine Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit. In diesem Feld kommen viele Erwartungshaltungen und Anforderungen zusammen: vom Gesetzgeber, der Öffentlichkeit, NGOs, Kund_innen bis hin zu unseren eigenen Mitarbeitenden. Sie alle wollen, dass wir als Audi transparent, verantwortungsbewusst und glaubwürdig agieren.