
Wesentlichkeitsanalyse
Audi hat die Chancen und Risiken seines Handelns im Blick, will seine Ressourcen effektiv einsetzen und priorisiert in den wichtigsten Handlungsfeldern agieren. Dafür überprüft das Unternehmen fortlaufend seine Ziele und entwickelt diese durch den Dialog mit den relevanten Interessengruppen weiter.
Wesentlichkeitsanalyse 2021 als Grundlage
Ein wichtiges Mittel dafür ist die Wesentlichkeitsanalyse, die Audi seit 2012 durchführt. Mit der Analyse überprüft das Unternehmen seine Zielsetzungen und gleicht diese mit der Erwartungshaltung seiner Stakeholder1 ab.
Zuletzt hatte Audi 2021 die 16 relevantesten Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen – wie zum Beispiel „Emissionen und Energie entlang der Wertschöpfungskette“ oder „Alternative Antriebe und Emissionen der Fahrzeuge“ – identifiziert. Dazu analysierte das Unternehmen verschiedene interne und externe Quellen, etwa Branchenstandards, regulatorische Vorgaben, Ratingkriterien, Studien und Wettbewerbsvergleiche. Im Anschluss wurden diese festgelegten Nachhaltigkeitsthemen mithilfe einer Online-Umfrage durch knapp 2.200 Stakeholder1 priorisiert.

Aktualisierung mit Impact-Bewertung in 2022
2022 hat Audi seine Wesentlichkeitsanalyse nun weiterentwickelt. Dazu wurde die Stakeholder-Perspektive aus dem Vorjahr um eine Auswirkungsbewertung gemäß den neuen Standards der Global Reporting Initiative (GRI)2 ergänzt. Die neuen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung2 bewegten das Unternehmen dazu, seine positiven und negativen Auswirkungen (engl. Impacts) auf Umwelt und Gesellschaft genauer zu betrachten. Diese Auswirkungen wurden in zwei Schritten evaluiert.
Im ersten Schritt der Impact-Bewertung identifizierte das Strategieteam des Unternehmens für alle 16 Nachhaltigkeitsthemen potenzielle positive und negative Impacts in Form von Chancen und Risiken für Audi und ermittelte für diese jeweils den Wirkungszeitraum (kurz- oder langfristig) und die Position in der Wertschöpfungskette.
Die einzelnen Impacts wurden im zweiten Schritt anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer Schwere (u.a. Ausmaß, Umfang und Umkehrbarkeit der Auswirkungen) mit einer Scoring-Methodik bewertet. Am Ende validierten Audi interne Expert_innen der Themenfelder Environmental, Social und Governance (ESG) sowie aus dem Risikomanagement und der Strategie die Impact-Bewertung.
Daraus resultierte eine Bewertung aller Chancen und Risiken, also aller Impacts für jedes der 16 Themen. Diese diente anschließend dazu, die wesentlichen Themen entsprechend zu priorisieren nach „sehr hoch“, „hoch“ und „mittel“. Die Bezeichnung „sehr hoch“ erhielten alle Themen, die als besonders wesentlich für Audi im Geschäftsjahr 2022 bewertet wurden. Abschließend wurde diese Impact-Analyse (X-Achse der Wesentlichkeitsmatrix) um die Stakeholder-Perspektive der Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2021 ergänzt (Y-Achse der Wesentlichkeitsmatrix).
Im Jahr 2022 hat Audi als Ergebnis der Kombination der Stakeholder-Relevanz und der Auswirkungsbewertung zwei Topthemen identifiziert. Diese sind (1) „Emissionen und Energie entlang der Wertschöpfungskette“ sowie (2) „Alternative Antriebstechnologien und Emissionen der Fahrzeuge“. Insgesamt sechs der 16 Themen (siehe Grafik) wurden im Geschäftsjahr 2022 mit „sehr hoch“ bewertet.
Strategisches Instrument für mehr Transparenz
„Audi setzt die Wesentlichkeitsanalyse als strategisches Instrument ein. Sie schafft im Kontext der Nachhaltigkeit Transparenz erstens über die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Handelns von Audi anhand der 16 relevantesten Nachhaltigkeitsthemen sowie zweitens über die Relevanz der Themen aus Sicht der verschiedenen Stakeholder für den Audi Konzern“, erklärt Roxana Codita, Audi Corporate Responsibility. Damit leistet diese Analyse einen Beitrag für die regelmäßige Überprüfung von Zielen und Ressourceneinsatz und damit für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Sie hilft, die Wechselwirkung von wirtschaftlichem Erfolg und nachhaltigem Engagement noch besser zu verstehen und in der Folge enger zu verzahnen. Roxana Codita: „Wenn wir als Unternehmen unsere Auswirkungen kennen und danach steuern, können wir sowohl im Hinblick auf Risikominimierung und Chancenmaximierung als auch in der Ressourcenallokation optimal vorgehen.“
Dialog auf Augenhöhe
Die Wesentlichkeitsanalyse ist nicht der einzige Weg, über den Audi mit seinen Stakeholdern in Kontakt ist: Auch mit regelmäßigen Dialogveranstaltungen und Konferenzen bindet das Unternehmen sie aktiv ein. „Dialoge mit den Anspruchsgruppen haben das Ziel, ehrliche Einschätzungen von Vertreter_innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu unserer Strategie für eine zukunftsfähige Premiummobilität zu bekommen. Zudem helfen die Einschätzungen der Stakeholder bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Performance im Bereich ESG3", erklärt Roxana Codita.
2022 gab es zahlreiche Veranstaltungen, auf denen Stakeholder neue Impulse, Meinungen und Anregungen lieferten. Diese nutzt der Audi Konzern, um seine Ziele zu justieren, um Schlüsselthemen frühzeitig zu identifizieren und um eine Verbesserung der ESG-Performance voranzutreiben. So fand im Sommer 2022 ein persönlicher Stakeholder-Dialog zu strategischen Nachhaltigkeitsfragen in Berlin statt. „Audi im Dialog 2022“ ermöglichte es, Feedback von Expert_innen zur Strategie „Vorsprung 2030“ in Bezug auf (E-)Mobilität und Kreislaufwirtschaft zu erhalten. Beim „Audi Act4Impact Summit“ mit mehr als 100 Partnerunternehmen regte Audi zum gemeinsamen Gedankenaustausch über Nachhaltigkeit in der Lieferkette an.