Von Anfang an nachhaltig: Das CO₂-Programm von Audi

Mehr Verantwortung für weniger Ressourcenverbrauch
Wir leben über unsere Verhältnisse. Seit dem 29. Juli 2019, um genau zu sein. Das war der Tag, an dem wir alle natürlichen Ressourcen, die uns die Erde theoretisch für das Jahr zur Verfügung gestellt hat, verbraucht haben. Der Earth Overshoot Day gilt als Maßstab für den ökologischen Fußabdruck der Menschen. Jahr für Jahr rutscht er im Kalender weiter nach vorne. Momentan verbrauchen wir die Ressourcen von etwa 1,75 Erden. Laut Global Footprint Network würde eine Halbierung unseres CO₂-Ausstoßes den Earth Overshoot Day um 93 Tage verschieben und dem Klimawandel entgegenwirken. Die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist so die beste Möglichkeit, dem Klimawandel zu begegnen, und würde zudem eine enorme Verbesserung des Verhältnisses zwischen unserem ökologischen Fußabdruck und den erneuerbaren natürlichen Ressourcen unseres Planeten bewirken.

Konsequent elektrisch
Die Reduzierung von Kohlenstoffdioxidemissionen ist der wichtigste Schritt, um den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Ein Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen entstehen durch den Volkswagen Konzern. 1 Aus dieser Verantwortung heraus hat sich der Konzern als einer der ersten überhaupt zum Pariser Klimaabkommen bekannt und sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 bilanziell CO₂-neutral zu sein. Audi steht am Anfang einer großen Transformation, aber bereits in sechs Jahren will man den CO₂-Abdruck um 30 Prozent reduzieren. Dafür wurden verschiedene Maßnahmen implementiert, um die sukzessive Dekarbonisierung weiter voranzutreiben.
Die konsequente Elektrifizierung der Fahrzeugflotte wird dem Unternehmen dabei helfen. Es muss aber an den richtigen Stellschrauben gedreht werden, um das Potenzial voll auszuschöpfen – vor allem in der Herstellung lassen sich Emissionen einsparen. Und auch die Energiewende spielt eine entscheidende Rolle: Die Verwendung von Grünstrom verbessert die Bilanz von Elektroautos immens.

Audi e-tron Sportback: Stromverbrauch (kombiniert*) in kWh/100 km: 24–20,9 (NEFZ) | 25,9–21,1 (WLTP)CO₂-Emissionen (kombiniert*) in g/km: 0
Angaben zu den Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs.
Audi e-tron Sportback: Stromverbrauch (kombiniert*) in kWh/100 km: 24–20,9 (NEFZ) | 25,9–21,1 (WLTP)CO₂-Emissionen (kombiniert*) in g/km: 0
Angaben zu den Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs.
Einsparpotenzial in der Lieferkette
Durch den Umstieg auf Elektromobilität entsteht ein Großteil der CO₂-Emissionen in der Lieferkette. Hier und in den vorgelagerten Produktionsprozessen entstehen bei Audi in 2025 fast ein Viertel aller CO₂-Emissionen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen bereits vor einem Jahr ein „CO₂-Programm“ in der Lieferkette ins Leben gerufen, das Einsparmaßnahmen über alle Ebenen hinweg vorsieht. In 30 Workshops hat Audi zusammen mit Zulieferern bis heute 50 Maßnahmen definiert, die dabei helfen, CO₂ von Anfang an zu reduzieren, etwa durch die Verwendung von regenerativen Energien, durch Recyclingprozesse oder das Schließen von Materialkreisläufen. So könnten künftig 1,2 Tonnen CO₂ pro Fahrzeug eingespart werden. Vor allem energieintensive Werkstoffe wie Stahl oder Aluminium bieten besonders hohes Einsparpotenzial.

Aluminium und Audi: Alte Liebe rostet nicht
Der Werkstoff Aluminium hat eine lange Geschichte bei Audi und gehört zu den Kernkompetenzen im Unternehmen. Audi war der erste Automobilhersteller, der den Werkstoff im Zusammenhang mit seinen Leichtbaumodellen verwendete. Die Vorteile des Werkstoffes liegen auf der Hand: Alu rostet nicht, ist gut zu bearbeiten, und vor allem macht es die Fahrzeuge leicht! Die Nachteile: Für die Primärherstellung von Aluminium wird sehr viel Energie benötigt und auf natürliche Ressourcen zurückgegriffen. Für die Herstellung von einer Tonne Aluminium bedarf es beispielweise rund 15 Megawatt-Stunden Strom. Etwa so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in fünf Jahren verbraucht.
Audi ist sich seiner Verantwortung in diesem Bereich bewusst. Seit 2013 ist die Marke mit den vier Ringen daher
Mitglied der Aluminium Stewardship Initiative (ASI). Die ASI hat einen globalen Standard für den Umgang mit Aluminium entwickelt, der entlang der Wertschöpfungskette umweltbezogene und soziale Kriterien festlegt. 2018 hat Audi das „Performance Standard“-Zertifikat der ASI für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Aluminium im Zusammenhang mit dem Batteriegehäuse des Audi e-tron erhalten. Dessen Karosserie besteht übrigens zu 20 Prozent aus Aluminium.
Der Aluminium Closed Loop
Um in Zukunft noch weniger Primäraluminium in der Herstellung zu verwenden, hat Audi vor drei Jahren den „Aluminium Closed Loop“ ins Leben gerufen. Dieser stellt sicher, dass hochwertiger Alu-Schrott nicht gewinnbringend am Schrott-Markt verkauft, sondern wieder in den Materialkreislauf eingespeist wird. Der Produzent bekommt überschüssige Alu-Verschnitte aus dem Presswerk zurück, recycelt sie und stellt sie Audi im nächsten Schritt als Sekundäraluminium wieder zur Verfügung. Die Wiederverwertungsquote liegt bei annähernd 100 Prozent. Dadurch wird der Energieaufwand bei der Erzeugung im Vergleich zu Primäraluminium um bis zu 95 Prozent verringert.

~ 5%
der Energie zur Herstellung von Sekundäraluminium wird benötigt, die man für die Gewinnung von Primäraluminium aufbringen müsste.
90.000 t
CO₂ hat Audi allein im Jahr 2018 bilanziell eingespart.
Kreislaufwirtschaft für ein besseres Klima
Der Closed Loop soll Schritt für Schritt auf weitere Presswerke im Konzern übertragen und so der Einsatz von Sekundärmaterial gezielt gefördert werden. Neben Aluminium und Stahl bieten vor allem Werkstoffe für die Batterie großes Potenzial. In einem ersten Forschungsprojekt wurde bereits ein geschlossener Kreislauf für das Recycling von Kobalt und Nickel getestet.
Bei Audi beschäftigt man sich intensiv mit dem Thema Kreislaufwirtschaft und stellt unter Beweis, dass das System funktioniert. Projekte wie der „Aluminium Closed Loop“ leisten einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Unternehmens und zu mehr Ressourcenschonung. Der Neubedarf an Rohstoffen kann durch Wiederverwendung deutlich reduziert werden. Elektromobilität ist hier ausschlaggebend, denn im Vergleich zu konventionellen Antrieben werden die geschlossenen Materialkreisläufe signifikant dazu beitragen, dass weniger kritische Rohstoffe verwendet werden und hoffentlich auch dazu, dass der Earth Overshoot Day kalendarisch wieder nach hinten rückt.
Unsere Verantwortung: Menschenrechte im Fokus
Die Achtung und Wahrung der Menschenrechte hat für Audi höchste Priorität. Dazu engagiert sich der Autohersteller in verschiedenen Initiativen und macht sich so gemeinsam mit anderen Partnern für die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten in der Lieferkette stark. Dazu gehört die Mitgliedschaft von Audi in der Global Battery Alliance. Diese befasst sich mit dem Schutz von Menschenrechten, mit sozialen Standards beim Abbau von Batterie-Rohstoffen und erarbeitet Lösungen für die Wiederverwendung von Lithium-Ionen-Batterien. Seit der Gründung der Global Battery Alliance im September 2017 ist Audi aktives Mitglied der Kooperationsplattform. Mittelfristig ist zudem geplant, die Nachhaltigkeitsperformance der Bergwerke in unserer Lieferkette zu prüfen. Daher ist Volkswagen Anfang 2019 dem CERA Projekt (Certification of Raw Materials) beigetreten, das sich der Entwicklung eines solchen Standards verschrieben hat und diesen an ausgewählten Rohstoffen testen wird.